Kein Preisaufschlag für neue Prozessoren

Unisys bestückt Highend-Rechner mit Foster-Chips

22.03.2002
MÜNCHEN (CW) - Der Ex-Mainframer Unisys hat die Hochleistungsrechner "ES7000" überarbeitet und bietet die Serie jetzt auch mit Intels "Foster"-Prozessoren an.

"Die erste der neuen Maschinen, "ES7000/200", unterstützt wie die Vorgängerversion bis zu 32 CPUs und kann auch einen Mix unterschiedlicher Intel-Varianten vertragen. Voraussetzung ist aber, dass die Chips die "Cellular Multi-Processing"-(CMP-)Architektur von Unisys unterstützen. Diese basiert auf Zellen mit je vier Prozessoren. Für die Foster-Chips, das sind "Xeon"-Multiprozessor Versionen des Pentium 4, ist das kein Problem. Aber die kürzlich vorgestellten "Prestonia"-Xeons taugen dafür nicht, denn sie unterstützen nur das Zwei-Wege-Symmetrische Multiprocessing, hat der englische Branchendienst "Computerwire" herausgefunden.

Unisys verlangt für die ES7000/200-Server, bestückt mit 1,4-Gigahertz-Chips den gleichen Preis wie für die älteren Maschinen, die Pentium-III-Prozessoren (900 Megaherz) beherbergen. Ein Basismodell mit acht Prozessoren, 2 GB Hauptspeicher und 24 PCI-Slots kostet rund 100000 Dollar. Foster-Prozessoren mit einer Taktrate von 1,6 Gigahertz, deren L3-Cachespeicher mit 1 MB im Vergleich zur 1,4-Gigahertz-Version doppelt so groß ist, schlagen mit einem Aufpreis zu Buche. Unisys plant die neue Familie ab April auszuliefern, ist dabei aber von Intels Lieferfähigkeit bei den Foster-Prozessoren abhängig.

Neben der Hardware-Aufrüstung hat Unisys auch bei den Services zugelegt: In Anlehnung an IBMs "eLiza"-Projekt stellte die Company ihr Konzept "Server Sentinel" vor. Es beeinhaltet ebenfalls Techniken zur selbständigen Überwachung und Reparatur, etwa von Cache- und Memory-Fehlern. Zudem führen die Maschinen bei Bedarf automatisch Prozeduren wie Reboot und Restart durch. Unisys hat die Zusatzfunktionalität mit den neuen Maschinen gekoppelt und dafür im Chassis einen Service-Prozessor integriert. (kk)