70 Millionen Dollar für ATM-Projekt und US-Verbindung

Unisource treibt Netzausbau trotz AT&T-Ausstieg voran

11.09.1998

Die Unisource NV, Zürich, ist ein Zusammenschluß der Carrier KPN aus den Niederlanden, Swisscom aus der Schweiz sowie Telia aus Schweden. Gemeinsam mit AT&T unterhalten sie noch das internationale Joint-venture AT&T-Unisource Communica- tions Services, das der US-Carrier aufgrund seiner Hochzeit mit BT verlassen wird. AT&T wird auch dem internationalen Bündnis World Partners den Rücken kehren, an dem Unisource, Kokusai Denshin Denwa (KDD), Japan, sowie Singapore Telecom beteiligt sind.

Damit fehlt vor allem der Unisource-Tochter Unisource Carrier Services (UCS) ein starker internationaler Partner. UCS bedient Geschäftskunden mit länderübergreifenden TK-Anforderungen sowie Service-Provider und andere TK-Anbieter. Dennoch gibt sich UCS-Präsident André Käser optimistisch: "Wir haben unsere eigenen Kunden und sind nicht von AT&T abhängig", sagte er der "Financial Times".

Ungeachtet der Schwierigkeiten wird das Unternehmen ein europaweites Backbone aufbauen. Das 20-Millionen-Dollar-Projekt wird die wichtigsten Städte Europas verbinden. In der Folge will UCS weitere 50 Millionen Dollar investieren, um Südeuropa zu erschließen und die USA anzubinden. Im letzten Jahr mußte Unisource Verluste von 68 Millionen Dollar hinnehmen. Allerdings, so räumte Käser ein, seien die roten Zahlen vornehmlich durch das AT&T-Bündnis entstanden.