Der Service des in Amsterdam beheimateten Unternehmens gestattet es Unternehmen, eigene Wörter an Stelle der Top-Level-Domain (.com oder .org) zu nutzen. Der Fernsehsender CNN etwa könnte statt der jetzigen Web-Adresse www.cnn.com/mobile eine Anschrift wie "mobile.cnn" zu führen. Und der Amsterdamer Flughafen Schiphol könnte seinen Gepäckservice als "luggage.schiphol" bekannt machen. Das Adressierungssystem stützt sich auf 13 Master-Root-Server von Unified Root, die weltweit verteilt sind. Sie arbeiten parallel zum Domain Name System.

Doch ohne die Unterstützung von Internet-Service-Providern dürfte es Unified Root schwer fallen, das Konzept gewinnbringend zu vermarkten. Mit Tiscali hat das Unternehmen einen europäischen Player überzeugen können. Darüber hinaus haben nach Firmenangaben einige lokale Provider in der Türkei Partnerschaften mit Unified Root geschlossen.

Grundsätzlich ließe sich das Adressierungssystem auch ohne ISP-Unterstützung nutzen. Hierzu müssten die Surfer jedoch ihre PCs anpassen. Wie das geht, teilt das Unternehmen auf einer Web-Seite mit.

Firmen zahlen für die Registrierung eines Domainnamens ihrer Wahl einmalig 1000 Dollar sowie 250 Dollar als jährliche Gebühr. Um die Werbetrommel zu rühren, erlaubt Unified Root Regierungen, TLDs für Länder und Städte kostenfrei zu registrieren. "Wir brauchen die Unterstützung von ISPs, aber auch von Regierungen, Unternehmen und Einzelpersonen", so Erik Seeboldt, Managing Director des niederländischen Internet-Unternehmens.

Derzeit sind Diskussionen im Gange, die Vormacht der USA im Internet zu verringern. Unlängst tagten hierzu Vertreter der UNO (siehe Annan fordert Verhandlungen über Weltordnung für das Internet). Europäische Firmen, Organisationen und Privatpersonen haben demnächst die Möglichkeit, Domains mit der Endung .eu eintragen zu lassen. (fn)