Hacker-Scherz kostet bis zu 2 Millionen Franken

Unerwünschter Computer-Sex beim Schweizer Bankverein

15.12.1989

BERN (IDG) - Erotik-Dienstleistungen per Video-Text konnten Mitarbeiter des Schweitzer Bankvereins (SBV) mehrere Tage in Anspruch nehmen. Hacker hatten sich Zugriff auf die Paßwörter der Bankangestellten verschafft und mit Hilfe eines eingeschleusten Programms immer wieder den "erotischen Direkt-Dialog-Service Iris" aufgerufen.

Besondere Unruhe löste der Hacker-"Scherz" aus, weil auch Bildschirme im Kundenbereich davon betroffen waren. Außerdem läßt sich aus den Preisen des Videotext-Anbieters errechnen, daß die Bank für diese besondere Dienstleistung bis zu zwei Millionen Franken zahlen mußte.

Die schweizerische Postverwaltung PTT wundert sich allerdings, daß der Bankverein eine Paßwortliste führt, obwohl sie einen Sicherheitbeauftragen beschäftigt. Eine mögliche Mitschuld streitet die PTT ab: "Von unserer Seite ist alles getan worden, um unerlaubte Zugriffe zu verhindern. Wenn jemand seine User-lD und sein Paßwort offen rumliegen läßt, dann ist das nicht unser Problem."

Wie es heißt, ist inzwischen einer der Hacker gefaßt worden.