Der Schlüssel für eine effizientere IT-Infrastruktur ist für den Herausgeber, das verbreitete Standardkonzept des Arbeitsplatzrechners in Frage zu stellen. Frank Lampe plädiert für Thin Clients, verbunden mit Desktop-Virtualisierung. Eine solche Umstellung hätte positive Auswirkungen auf breiter Front: Strom, Energiekosten und CO2-Austoß werden eingespart, der Elektroschrott wird um 80 Prozent reduziert, Sicherheit und Verfügbarkeit deutlich erhöht. Auch das Management der Desktops würde durch die Zentralisierung radikal vereinfacht.
Das alles belegen die Verfasser der Buchbeiträge mit beeindruckendem, sehr gut aufbereitetem Zahlenmaterial und Fallbeispielen. So reduzieren Thin Clients CO2-Emisionen in fünf Jahren um mehr als die Hälfte, deren Energieeinsparung beträgt 2010 gegenüber Desktop-PCs in Westeuropa 700 Gigawattstunden und steigt bis 2015 auf 1,7 Terawattstunden.
Umfassender Überblick
Das Buch ist jedoch nicht nur ein ökologisches und ökonomisches Plädoyer für Thin Clients, sondern gibt auch einen fundierten, kompakten und kritischen Überblick über Green IT und Virtualisierung. Das Kapitel "Energieeffizienz im Rechenzentrum" beispielsweise bietet viele Rechenbeispiele und konkrete Tipps, wie der Stromverbrauch reduziert werden kann. Auch bei der Server- und Desktop-Virtualisierung steht der Energieverbrauch im Mittelpunkt.
Negativ fällt an dem Buch auf, dass der Herausgeber als Managing Directer bei einem Thin Client Hersteller die Produkte seines Unternehmens zu sehr in den Vordergrund rückt. Hier hätte man sich als Leser etwas mehr Zurückhaltung, Ausgeglichenheit und Objektivität erwartet. Dies betrifft allerdings nur ein Kapitel. Der Rest des von mehreren Autoren verfassten Buches - darunter auch einige Green IT-Kapazitäten - ist durchweg ausgewogen und gibt einen objektiven Überblick über die aktuelle Entwicklung der Green IT und der ökologischen und ökonomischen Effekte beim Einsatz von Thin-Clients.