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Übersetzer für die Tasche

12.06.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der japanische Elektronikkonzern NEC will einen langjährigen Traum von Science-Fiction-Fans in die Realität umsetzen: Das Unternehmen forscht an einer Software für PDAs, die das gesprochene Wort übersetzen kann. Anlässlich der Fußball-WM hat NEC einige Pocket-PC-Handhelds an Einzelhändler auf Tokios Flughafen Narita verteilt, um Erfahrungen mit der neuen Technologie zu sammeln. Bislang beherrscht das Tool, bei dem es sich um eine abgespeckte Version der PC-Lösung "Tabitsu" handelt, allerdings erst Englisch und Japanisch. Die Übersetzungen erscheinen auf dem Display des Geräts oder werden von einem Chip gesprochen.

Ein Reporter des Tokioter IDG-Büros testete den Handheld mit investigativen Fragen wie: "Wo geht’s zum Bahnhof?" und "Haben sie japanischen Wein?", die beide fehlerlos vom PDA übersetzt und vorgelesen wurden. Allerdings dauert es in der Regel mehr als zehn Sekunden, bis das Gerät einen Satz errechnet hat. Ein Grund ist der leistungsschwache Prozessor in den Handhelds, zudem verfügen die digitalen Assistenten nur über 32 MB Arbeitsspeicher. In der PC-Version greift die Software zudem auf eine 600 MB große Bibliothek zu, was das Sprachtalent erhöht. Das Übersetzungsprogramm für Handhelds sitzt auf einer 128-MB-Compact-Flash-Karte. Ende des Jahres, so NEC, soll die PDA-Software einsatzbereit sein. (ajf)