Aktie der Woche

U.C.A: Im Sog der Internet-Pleiten?

06.10.2000
Von Stephan Hornung*

Nachdem in den USA Internet-Beteiligungsgesellschaften wie CMGI und Internet Capital Group massiv eingebrochen sind, sollte man auch die deutschen börsennotierten Venture-Capital-Geber einmal näher betrachten. Eine davon ist die Münchner U.C.A., die allerdings keine reine Internet-Beteiligungsgesellschaft ist. Im Portfolio, bestehend aus aktuell 33 Beteiligungen, dominieren jedoch Web-Firmen. Beeindruckend ist, dass das Unternehmen seinen Jahresüberschuss zum Halbjahr um 2300 Prozent auf 16,7 Millionen Euro steigern konnte. Der Gewinn resultierte größtenteils aus einem Verkauf von ricardo.de-Aktien bei über 160 Euro je Anteilschein. Bedingt durch die teils enormen Kursstürze von börsennotierten Beteiligungen wie Buecher.de, ricardo.de, InternetMediaHouse.com, Datapharm Netsystems und Lebensart Global Netw. muss die Aktie kritisch unter die Lupe genommen werden. Manche dieser Firmen vermeldeten extrem schlechte Zahlen und erlitten dadurch Kurseinbußen von teilweise über 80 Prozent. Positiv muss bei U.C.A. allerdings herausgestellt werden, dass man recht niedrige Fixkosten hat, da man mit wenigen Mitarbeitern auskommt - im Gegensatz zu manch anderer VC-Gesellschaft. Ein weiterer Pluspunkt ist, dass sich U.C.A in der Euphoriephase im Frühjahr nicht mit neuen teuren Beteiligungen eingedeckt hat.

* Die Autoren sind Analysten der CMW GmbH in München. Die hier veröffentlichten Informationen beruhen auf Quellen, die wir für vertrauenswürdig und zuverlässig halten. Trotz sorgfältiger Quellenauswahl und -auswertung können wir für Vollständigkeit, Genauigkeit und inhaltliche Richtigkeit der Angaben eine Haftung nur insoweit übernehmen, als grobe Fahrlässigkeit oder Vorsatz Haftung begründen. Jede darüber hinausgehende Haftung wird ausgeschlossen. Für Angaben Dritter übernehmen wir kein Obligo, Aktienanlagen sind durch stärkere Kursschwankungen gekennzeichnet.