"In Deutschland blieben die Marktanteile im Vergleich zu 2007 etwa auf ähnlichem Niveau. ProSieben erzielte mit der nächtlichen Live-Übertragung einen Marktanteil zwischen 12,8 und 15 Prozent und erreichte zwischen 210.000 und 340.000 Zuschauer", so Karin Walter von media-control gegenüber pressetext. Warum die Quoten beim US-Publikum derart einbrachen, könne media-control nicht beurteilen. US-Beobachter spekulieren, dass möglicherweise der erst kürzlich beendete Autorenstreik noch Nachwirkung gezeigt habe. Außerdem seien die nominierten Filme in diesem Jahr im Allgemeinen keine großen Kassenschlager gewesen und stießen offenbar nur auf mäßiges Interesse.
Die bislang niedrigsten Quoten in den USA brachte die Oscarverleihung im Jahr 2003. Damals hatten nur 33 Mio. Menschen die Übertragung im Fernsehen verfolgt, nachdem wenige Tage zuvor amerikanische Truppen im Irak einmarschiert waren. 2004 lag das Interesse dann aber wieder deutlich höher - nicht zuletzt aufgrund des Rekord-Abräumers "Herr der Ringe".
Ganz im Gegensatz zu den USA dürfte in Österreich das Interesse an den diesjährigen Oscars auch noch eine Weile über die Verleihung hinaus andauern. Die Begeisterung über den ersten Auslandsoscar in der Geschichte des Filmpreises für Stefan Ruzowitzkys "Die Fälscher" ist groß. Gleichzeitig wird nun aber auch über die strukturellen Probleme der heimischen Filmwirtschaft diskutiert (pressetext berichtete: http://www.pte.at/pte.mc?pte=080225017 ). Viele hoffen, dass der Oscargewinn der Politik endlich Anlass dazu gibt, die Branche im Land stärker zu unterstützen. (pte)