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Trübe Aussichten für Chipausrüster

11.07.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Kurz vor Beginn der Fachmesse "Semicon West", die am heutigen Montag in San Francisco beginnt, hat Gartner seine Prognose für die Chipausrüster weiter gesenkt. Die Marktforscher aus Stamford, Connecticut, gehen davon aus, dass die Investitionen in diesem Bereich 2005 um 11,9 Prozent auf 33,1 Milliarden Dollar sinken. Im April hatte Gartner noch einen Einbruch um 11,6 Prozent vorhergesagt.

Im vergangenen Jahr seien die Investitionen in die Chip-Produktion wegen des großen Nachholbedarfs und der angezogenen Nachfrage sehr hoch gewesen, erklärte Klaus Rinnen, Research Vice President bei Gartner. Nun jedoch übersteigen die Produktionskapazitäten bereits wieder die Nachfrage. "Nachdem der letzte Aufwärtstrend im ersten Quartal 2005 seinen Höhepunkt erreicht hatte, sind die Aufträge in den vergangenen Monaten und Quartalen zurückgegangen, was für einen Umsatzrückgang im weiteren Jahresverlauf spricht." Der Abschwung werde jedoch vergleichsweise mild ausfallen, so Rinnen. Es sehe danach aus, dass die Halbleiterfirmen weiterhin vorsichtig und diszipliniert investierten.

Gartner erwartet je nach Marktsegment unterschiedliche Entwicklungen. Die Umsätze im Bereich Zubehör für die Wafer-Fertigung sollen demnach 2005 um 9,6 Prozent sinken. Im kommenden Jahr werde der Bereich abermals um 8,2 Prozent schrumpfen, 2007 aber wieder um 11,4 Prozent wachsen.

Schwächer als erwartet bricht den Analysten zufolge der Markt für Chipverpackungs- und -Montagezubehör in diesem Jahr ein. Waren die Auguren im April noch von einem Minus von 23,5 Prozent ausgegangen, sehen sie nun wegen der steigenden Auslastung in der zweiten Jahreshälfte lediglich einen Rückgang um 16,5 Prozent. 2006 visiert Gartner für das Segment bereits wieder ein Wachstum von 15,2 Prozent an.

Ein raues Klima herrscht aus Sicht der Marktforscher derzeit im Markt für automatisches Test-Equipment (ATE). Gartner geht davon aus, dass die Einnahmen hier in diesem Jahr um 21 Prozent schrumpfen. 2006 soll sich jedoch schon ein kräftiges Wachstum von 25 Prozent einstellen. (mb)