Trendstudie zur Personalentwicklung 1994 Mangel an Spezialisten gilt noch immer als das groesste DV-Problem

10.12.1993

HAMBURG (CW) - Als wichtigste DV-Personalprobleme hat eine r-&-p- Trendstudie durch Befragung von etwa 100 norddeutschen DV- und Personalchefs den Mangel an Spezialisten und die nicht ausreichende Qualifikation von Mitarbeitern ausgemacht.

26 Prozent der befragten Manager befuerchten, dass ihnen die richtigen Mitarbeiter fuer die kuenftigen Herausforderungen fehlen. Der Bedarf an Computerexperten und demzufolge an DV-Kenntnissen, der sich vor allem aus den veraenderten Anforde- rungen der Fachabteilungen ergebe, sei nach wie vor gross. Dieses Wissen hat allerdings laut r-&-p-Geschaeftsfuehrer Stefan Rohr "mit dem klassischen Programmier-Know-how nichts mehr zu tun".

Als zweitwichtigstes Problem fuer 1994 sehen die DV- Personalverantwortlichen laut der Hamburger Umfrage die Weiterbildung ihrer Mitarbeiter. Einerseits der steigende Schulungsbedarf durch Einfuehrung neuer Techniken, andererseits das Kosten-Management gerade in der Qualifikation stelle die fuer Datenverarbeiter zustaendigen Fuehrungskraefte vor fast unloesbare Aufgaben.

Fuer jeweils 16 Prozent der Studienteilnehmer spielen Gehaltsfindung und Personalabbau eine ueberdurchschnittliche Rolle. Aufgrund dieser Ergebnisse geht Rohr davon aus, dass die Unternehmen im Zuge von Lean Management auch im naechsten Jahr unproduktive Abteilungen aufloesen und Mitarbeiter mit veraltetem Know-how freistellen werden.

Beim Gehalt muessen die Spezialisten ihre Erwartungen nach unten schrauben. Immerhin zwei Drittel der Befragten erwarten Zuwaechse von maximal 3,5 Prozent. Ein weiteres Viertel rechnet mit fuenf Prozent, und jedes zehnte Unternehmen prognostiziert eine Nullrunde.

Diese mageren Steigerungen koennten nach Auffassung des Hamburger Beraters zur Folge haben, dass die zentrale DV von ihrer Sonderrolle bezueglich der Verguetung Abschied nehmen muss: "In der Vergangenheit kochten die DV-Spezialisten immer ihr eigenes Gehaltssueppchen und hatten damit das Verguetungsgleichgewicht im Unternehmen erheblich gestoert." Nun aber muessten die DV- Verantwortlichen Ueberpruefungen ihrer Einstellungs- und Gehaltsregularien akzeptieren.

Was die Einstellungspolitik angeht, will gemaess Umfrage nur jeder zehnte Betrieb zusaetzliche Profis fuer die zentrale DV engagieren; aber immerhin 40 Prozent signalisierten, dass sie Experten fuer die Fachabteilungen benoetigen.