Auch italienischer DV-Markt noch vielversprechend:

Trend zum Mikro ungebrochen

21.10.1983

MAILAND (VWD) - Langsamer als in den vorangegangenen Jahren, aber immer noch mit überdurchschnittlichen Wachstumsraten, hat sich der italienische Informationsmarkt im vergangenen Jahr entwikkelt. Wie die Büroeinrichtungs- und Informatikmesse SMAU in Mailand erkennen ließ, sind laut Bundesstelle für Außenhandelsinformationen (BfAI, Köln) vor allem im Softwarebereich für die nahe Zukunft vorhanden. Italiens Informatikindustrie verzeichnete 1982 einen Umsatz von 6560 Milliarden Lire, das sind 27.6 Prozent mehr als 1981.

Wie aus einer Untersuchung der "Sirmi" (Societa di ricerche specializzata nel settore EDP), eines auf dem EDV-Sektor spezialisierten Forschungsinstituts, hervorgeht, halten am Gesamtumsatz drei Großunternehmen einen Anteil von 69 Prozent. Die sieben größten Unternehmen der Branche verzeichnen einen Anteil von 74 Prozent. Die Branchenuntersuchung der Sirmi erfaßt im Hardwarebereich 113 Firmen, die einen Umsatz am Binnenmarkt von insgesamt 3700 Milliarden Lire erzielten.

Eine stürmische Entwicklung zeichnet sich bei Personal Computern ab. Diese Geräte mit einem Stückpreis von sechs bis zwölf Millionen Lire werden in Italien größtenteils für die Verwaltungsrationalisierung verwendet. Sie werden vor allem über indirekte Vertriebskanäle abgesetzt (die Simri-Untersuchung erfaßte 1100 unabhängige Verkäufer).

Im Bereich der Personal Computer geht die Nachfragetendenz eindeutig zu den Geräten mit Floppy-Disk. Im Jahr 1982 wurden davon 31500 Einheiten abgesetzt, womit sich der Bestand an Personal Computern mit Floppy-Disk um 114 Prozent auf insgesamt 58810 Einheiten erhöhte. Weitaus geringer war die Zunahme bei Minicomputern mit Floppy-Disk (plus 15 Prozent auf 52320) und der Disk-Systeme mit einem Terminal (plus 24 Prozent auf 14830). Bemerkenswert entwickelte sich der Absatz bei Homecomputern. Im Vorjahr wurden in Italien davon 3000 Stück zu einem Durchschnittswert von 500000 Lire und darunter abgesetzt.

Etwas geringere Zuwachsraten verbuchen die Hardwarehersteller für Terminals (plus 22 Prozent), während bei den Dateneingabegeräten eine Stagnation festzustellen war. Hoch war die Nachfrage bei tragbaren Terminals, POS-Terminals, Terminals für die Anwesenheitserfassung. In diesem Gebiet sehen Branchenkreise günstige Marktentwicklungen. Auch im Hardwarebereich ist man auf der ständigen Suche nach neuen Anwendungsmöglichkeiten. Auch wenn im Bereich der Büroautomatisierung und auf dem Gebiet der Textverarbeitung noch relativ bescheidene Umsätze getätigt werden dürfte dort in naher Zukunft ein fühlbarer Nachfrageaufschwung verzeichnet werden.