Computer Output on Microfilm (COM):

Trend zu Online-Systemen

13.06.1980

Oneline oder Offline? - das ist eigentlich gar keine Frage, denn jedes System hat, in Abhängigeit von Standort und Aufgabenstellung, seinen festen Platz im organisatorischen Ablauf einer DV-Konzeption.

Offline-Anlagen haben speziell in den letzten Jahren zunehmend geholfen, Mikrofilm nicht nur ausschließlich zu Archivierungszwecken zu verwenden, sondern, bedingt durch eine ganze Reihe von organisatorischen und materiellen Vorteilen, mehr und mehr als aktives Arbeitsmittel einzusetzen.

Online-Anlagen tragen diesen Gedanken in erhöhtem Maße Rechnung, da die Benutzernähe, zusätzlich zu den bekannten und bewährten Anwendungen, eine ganze Reihe neuer Anwendungsmöglichkeiten eröffnet. Die Anlage wird exakt wie ein IBM 3211 Drucker an den Bockmultiplexer angeschlossen und die Daten werden mit einer Geschwindigkeit von 500 KB/Sekunde blockweise in den Eingabepuffer des Recorders übertragen. Der Kanal steht nun wieder für andere Arbeiten zur Verfügung, während der Puffer abgearbeitet wird. Die COM-Aufbereitung erfolgt in der Regel im Speicher des COM-Recorder unter Zuhilfenahme von vorher übertragenen oder extern am COM-Recorders gespeicherter Parameter. Diese Parameter enthalten alle notwendigen Angaben wie Fiche-Format, Vorschubzeichensteuerung, Datenextraktionen für Titel-, Index- und Gruppenwechselgenerierung oder die Simulierung bereits COM-aufbereiteter Daten.

COM-Anlage als Systemdrucker

Zusätzlich zu den bereits realisierten COM-Anwendungen besteht nun die Möglichkeit, die Anlage - da sie wie ein IBM 3211 konfiguriert ist- zu gleichen Gerätekosten als Systemdrucker einzusetzen.

Hierbei wird, ohne Änderung des bestehenden Systems, der "Drucker" zugeordnet, um Systemnachrichten aller Art, wie SYSOUT, SYSLOG, DUMPS etc. auszugeben. Die Erfahrung hat gezeigt, daß beispielsweise die teilweise sehr umfangreiche Produktionssysout zwar ausgedruckt, aus Platzmangel aber oft zu früh vernichtet wird, so daß, falls sich die Notwendigkeit einer Nachforschung ergibt, diese Unterlagen entweder gar nicht oder nur mit sehr großem Aufwand wiederzufinden sind.

Die Trennung der einzelnen SYSOUT's erfolgt normalerweise durch Separatorseiten beziehungsweise zusätzlich durch notwendige, sachbezogene Gruppenwechsel. Bei der Titelgestaltung können die in den Separatorseiten enthaltenen Informationen wie Job-Name und Klasse, Daten und Zeit der Verarbeitung sowie der Name des Programmierers verwendet werden.

Fester Bestandteil der EDV-Peripherie

Grundsätzlich sind alle Systemnachrichten sowie Umwandlungslisten, Programmdokumentation Dumps ausgabefähig, um den Flaschenhals" der Systemausgabe zu entlasten, einen wesentlich schnelleren Turnaround zu erreichen und dem Benutzer eine übersichtliche, sachlich und zeitlich gegliederte und voll archivfähige Dokumentation als aktives Arbeitsmittel in die Hand zu geben.

Online-COM-Anlagen lassen sich an alle IBM 360, 370, 30XX und 43XX sowie vergleichbare Hardware anschließen. Sie arbeiten im Druckermode 1403, 3211 oder 3203/5 unter den Betriebssystemen DOS/VS, DO S/VSE und OS/VS1, VS2 (MVS) unter JES 1, 2, 3.

Um der Online-Konzeption voll Rechnung zu tragen, hat der Anwender unter Benutzung von TSO, Roscoe, Panvalet, Librarian die Möglichkeit, seine eigene Fichegestaltung mit Hilfe von einfachen Parametern selbst vorzunehmen, zu testen und am System abzuspeichern, um für die Produktion bereitzustehen, wenn die Druckdaten aus dem Spoolsystem beziehungsweise vom Programm direkt oder unter Verwendung von Zwischendateien zur COM-Anlage transferiert werden.

Damit sind Online-COM-Anlagen, preislich mit einem Schnelldrucker vergleichbar, ein fester Bestandteil der EDV-Peripherie geworden.

*Frank Hußlein ist Mitarbeiter der Datagraphix GmbH, Wiesbaden.