Bayerische Sparkassen modernisieren Datennetz:

Transit-SNA verbindet Siemens mit IBM

14.01.1983

MÜNCHEN/REGENSBURG (hh) - Zug um Zug wird das Netz der bayerischen Sparkassen modernisiert. Die ersten Terminals der Firma Siemens, die den Auftrag erhielt, wurden vor kurzer Zeit an die Sparkasse Regensburg ausgeliefert; der Anschluß weiterer Kassen ist innerhalb des Jahres 1983 vorgesehen. Die Transdata-Geräte werden zusätzlich zu dem bestehenden Terminalnetz installiert und an die Rechenzentren der Buchungszentrale Bayrischer Sparkassen (BBS) in Nürnberg und München angeschlossen.

Eine Reihe von Standardprogrammen der Transit-Familie ermöglicht dabei den Anschluß der Siemens-Geräte an Netze mit SNA-Architektur, wie sie in den Rechenzentren durch den Einsatz von IBM- und Amdahl-Rechnern vorzufinden sind.

An die Datenverarbeitung der bayerischen Sparkassen sind von 115 Kassen 111 angeschlossen. Vier Sparkassen betreiben ihre eigenen Rechenzentren. Das jetzt in Auftrag

gegebene Transdata-System wird für den gesamten dezentralen Druck und die Datenerfassung eingesetzt. Je nach Aufgabenumfang werden bei diesem Projekt die Datenstationsrechner Transdata 9662-42, 9663-43 und 9665-46 eingesetzt. An diese Systeme mit einem Hauptspeicherausbau von 512 KB bis zu einem Megabyte, einem integrierten Diskettenlaufwerk für 1,2-MB-Disketten und Festplatten von 18 bis 67 MB sind auch Magnetbandgeräte anschließbar.

Die Rechner arbeiten mit dem Betriebssystem Transdata PDN in der Version 7. Die Verbindung zu dem SNA-Netz wird über verschiedene Transit-Bausteine aufrechterhalten, so Transit-SNA die Transit 3270 Logical Unit (LU) und die Transit-Remote-Job-Entry-Logical-Unit.

Transit-SNA erlaubt den Anschluß eines Datenstationsrechners im Sinne eines Cluster-Controllers an die SNA-Netze und ermöglicht die Kommunikation von dezentralen Anwendungen im System 9.600 mit zentralen Anwendungen im SNA-Host-Computer. Die 3270LU ermöglicht den Betrieb der Siemens-Datensichtstation 9750 als 3270-Substitut, und die RJELU gestattet den Einsatz eines Systems 9.600 mit entsprechender Peripherie als

abgesetzte Stapelstation für das RJE-Subsystem eines SNA-Host. Um das Netz unter IBM-Bedingungen in den Griff zu bekommen, läuft zudem noch Transit-SSU (Subsystemunterstützung) ab. Aufgaben dieser SSU sind die Inbetriebnahme eines Netzes, die Außerbetriebnahme, die Verwaltung, Aufbereitung und Auswertung der Diagnoseinformationen.

Da man sich in einer OS/MVS-Umgebung befinde, entfalle ein zusätzlicher Administrationsrechner, erläutern Mitarbeiter des Hauses Siemens. Die Auswertung und Aufbereitung von Diagnoseinformationen könne jetzt dezentral in Datenstationsrechnern erfolgen, wobei nur der Administrationsplatz bestimmt werden müsse.

Auf der Transdata-Netzebene kommen zusätzlich noch die Standardbausteine ACUT und NTAC zum Einsatz. Der Administrationsbaustein ACUT hält die Netzkomponenten überwachungsbereit, als Korrespondenzglied wird die Kontroll-Software NTAC eingesetz. Die Verbindung dieser beiden Bausteine, die grundsätzlich vorhanden sein müssen, erfordert dann Transit-SSU zu dem IBM-Part des Netzes.

Wie der Bayrisch Sparkassen- und Giroverband (BSGV) mitteilt, beträgt die Länge der von der Post angemieteten Leitungswege rund 14 000 Kilometer.

Das Transdata-System wird vom BSGV als die dritte Generation von Datenstationen bezeichnet, die bayerische Sparkassen einsetzen. Die Teilnehmer versprechen sich von diesem Schritt eine Erhöhung der Leistungsfähigkeit und neue Anwendungsmöglichkeiten.