Toshiba umgeht Zoll durch US-Produktion

26.06.1987

TOKIO (CWN) - Der japanische Elektrokonzern Toshiba Corp. produziert ab Juli tragbare 16-Bit-Mikrocomputer in dem kalifornischen Ort Irvine. Die Verlagerung der Montage in die USA ist vor allem eine Folge der im Verhältnis zur US-Währung sehr starken Kurssteigerung des Yen; zum gegenwärtigen Umrechnungskurs erlauben die japanischen Löhne keine kostendeckende Kalkulation mehr.

Inzwischen gibt es allerdings einen weiteren wichtigen Grund für die Japaner außer Landes zu gehen: Im April erließ die Reagan-Administration eine neue Regelung, nach der eine Reihe von Produkten mit einem Strafzoll von 100 Prozent belegt ist - darunter eben auch Computer und Chips. Bei einem Treffen während des Weltwirtschaftsgipfels von Venedig machte US-Präsident Ronald Reagan dem japanischen Ministerpräsidenten Yasuhiro Nakasone zwar Zugeständnisse; beim Thema PCs jedoch blieb der amerikanische Regierungschef hart. Daran, daß Toshiba nun auf Kosten der Stammbelegschaft Arbeitsplätze in Amerika schafft, hätte sich allerdings auch dann nichts geändert.