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Toshiba erwägt Handy-Merger mit Siemens

02.11.2001
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MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der japanische Elektronikkonzern Toshiba könnte sich eine Fusion seines Handygeschäfts mit dem von Siemens vorstellen. Zumindest erklärte CEO Tadashi Okamura gegenüber dem "Handelsblatt", dass "aus Toshibas Sicht ein Merger unseres Handy-Business mit dem von Siemens eine Möglichkeit wäre". Allerdings räumte Okamura ein, dass es keinerlei konkrete Verhandlungen dazu gebe.

Beide Unternehmen hatten bereits vor geraumer Zeit eine Entwicklungskooperation im Bereich UMTS-Handys beschlossen. Diese wurde allerdings unlängst aufgrund der veränderten Marktlage vertagt (Computerwoche online berichtete). Auch in anderen Bereichen gibt es Gemeinsamkeiten zwischen Toshiba und Siemens - mit dessen Halbleiteranleger Infineon verhandeln die Japaner über eine DRAM-Kooperation; SBS (Siemens Business Services) leistet seit neuestem weltweit Support für Toshibas Notebooks. Und Merger im Handygeschäft sind zurzeit nicht ungewöhnlich - siehe etwa Ericsson und Sony.

Okamura machte aber auch klar, dass für Toshiba der heimische Markt oberste Priorität hat - "weil UMTS dort schon Realität ist", so der Konzernchef. Interessant wäre eine Partnerschaft mit Siemens aber unter anderem für den kommenden Boom-Markt China. Dort könnten die Unternehmen gemeinsam sowohl CDMA2000-x1-Mobiltelefone anbieten als auch Geräte auf Basis des Standards TD-SCDMA, den der Münchner Konzern gemeinsam mit der chinesischen Regierung entwickelt hat (Computerwoche online berichtete).