Rückblende

Titanen regieren

17.10.2003

In den letzten drei Jahren hatte der weltweite Softwaremarkt mit großen Problemen zu kämpfen. Laut Gartner brach allein 2002 das Segment der Geschäftsapplikationen gegenüber dem Vorjahr um zwei Milliarden Dollar ein, das der Infrastruktursoftware um eine Milliarde Dollar. Die Folge waren Restrukturierungen und Übernahmen, das Nachsehen hatten die Anwender.

Die Schwächephase, darauf deuten die jüngsten Geschäftsergebnisse und -prognosen hin, geht ganz langsam zu Ende. Allerdings dürfte 2004 lediglich ein Jahr der Stabilisierung werden, nennenswertes Wachstum ist insbesondere im Markt für Business-Software nicht vor 2005 zu erwarten.

Vielen Kunden präsentiert sich nun eine veränderte Anbieterlandschaft: Die großen Player mit den tiefen Taschen haben ihren Marktanteil ausgebaut. Wenn Gartners Prognosen eintreffen, werden diese "Titanen der Softwareindustrie" zwischen 2004 und 2007 den Ton angeben. Die Hälfte der kleineren und spezialisierten Anbieter werde geschluckt oder müsse aufgeben.

Tröstlich vor diesem Hintergrund ist, dass schon vor vielen Jahren gebetsmühlenartig das Massensterben kleinerer und mittlerer Softwarehäuser vorhergesagt wurde. Daraus wurde jedoch nichts; erst nach dem Platzen der Dotcom-Blase und der sich anschließenden weltweiten Konjunkturkrise traf es wirklich viele solche Unternehmen. Doch auch wenn die Auguren nun Recht behalten sollten, gibt es Positives zu vermelden: Ab 2007 erwartet Gartner eine neue Gründungswelle die kleine innovative IT-Anbieter hervorbringen soll. (hv)