Serielle Matrixdrucker sollen auch 1986 noch einen Marktanteil von 70 Prozent halten:

Tischrechnerboom schlägt auf den Druckermarkt durch

21.01.1983

MÜNCHEN (bwk)- Um durchschnittlich 22 Prozent jährlich soll der westeuropäische Markt für Drucker zwischen 1980 und 1986 anwachsen, was einer Steigerung von 532 300 ausgelieferten Einheiten (1980) auf etwa 1 756 000 im Jahr 1986 entspricht. Dies jedenfalls prognostiziert die International Data Corporation (IDC) in ihrer aktuellen Studie zu diesem Marktbereich. Als eine Ursache für dieses Wachstum gibt IDC die rasch steigernde Verbreitung von Tischcomputern an. Während sich bis 186 der Druckereinsatz nach Systemen- will man der Studie glauben - stark verändern wird, gibt es, aufgeschlüsselt nach einzelnen Technologien, kaum Verschiebungen. Hier sollen auch 1986 noch die seriellen Matrixdrucker mit 70 Prozent Anteil weit an der Spitze liegen. (Vergleiche auch "Der Matrixdrucker ist die Universalmaschine", Seite 20).

Printer für diese Systeme sollen zwischen 1980 und 1986 im Durchschnitt Wachstumsraten von jährlich 40 Prozent erreichen, was ihren Anteil am gesamten westeuropäischen Markt von unter 20 Prozent 1980 auf 45 Prozent im Jahr 1986 ansteigen läßt. In diesem Marktbereich ist der Wettbewerb besonders hart, worüber sich vor allem die Anwender freuen dürften: Die Preise fallen. Als Grund nennt IDC immer mehr japanische Hersteller in Europa.

Neben dem Einsatz für normale Datenverarbeitung wurden nach Einschätzung der Studie 1980 etwa 15 Prozent der Tischrechner auch für Testverarbeitung benutzt. Waren 1980 hier fast ausschließlich Typenraddrucker im Einsatz, so haben sich mittlerweile Schönschrift-Matrixdrucker einen beachtlichen Anteil erobert.

Für Drucker, die in reinen Textverarbeitungssystemen Anwendung finden, sieht die Analyse eine jährliche Wachstumsrate von durchschnittlich 20 Prozent für den angegebenen Zeitraum voraus. Der Anteil am Gesamtmarkt wird sich nicht verändern und bei 7,9 Prozent bleiben.

Auch für den Bereich der Minicomputer sieht IDC für die nächsten Jahre einige Änderungen. Waren die Minis bisher meist in technisch-wissenschaftlichen Anwendungen mit wenig Druckausgabe eingesetzt, so wird sich dieser Rechnertyp mehr und mehr auch im kommerziellen Bereich ausbreiten- woran Branchenkenner allerdings zweifeln. Der daraus entstehende vermehrte Bedarf an gedruckten Daten soll sich IDC zufolge in Wachstumsraten von 20, kurzzeitig sogar von 30 Prozent im Jahr für Drucker in der Minicomputerklasse bis 1986 ausdrücken. Geringere Prozentzahlen werden für Druckerterminals vorausgesagt.

KSR-Terminals (Keyboard send receive) und Ro-Drucker (receive only) hielten 1980 noch einen Anteil von über 40 Prozent aller ausgelieferten Drucker und lagen damit an erster Stelle auf dem Druckermarkt. Durch relativ geringere Wachstumsraten von durchschnittlich 13,7 Prozent im Jahr müssen sie diese Sitzenposition bis 1986 an die Desktop-Drucker abtreten. Sie halten laut IDC dann noch einen Anteil von rund 28 Prozent.

Ebenso wie die Druckerterminals müssen die Printer für Small-Business-Systeme eine Reduktion des Marktanteils zwischen 1980 und 1986 hinnehmen. Von 18,8 Prozent werden sie auf 10 Prozent im Jahr 1986 fallen. Hier macht sich vor allem, so die Analyse, die wachsende Konkurrenz durch die Tischkomputer bemerkbar.

Den geringsten Zuwachs verzeichnen Drucker für Universalrechner. 1980 wurden etwa 10000 Einheiten ausgeliefert und für 1986 werden rund 15000 Stück erwartet. Der Anteil am Gesamtmarkt wird von 1,9 auf 0,9 Prozent fallen.

Aufgeschlüsselt nach den einzelnen Drucktechniken prognostiziert IDC für die kommenden Jahre bei den Schönschrift-Drucker eine Hinwendung zu Matrixdruckern. Vor allem bei den immer leistungsfähigeren Tischrechnern seien die seriellen Matrixdrucker wegen ihrer höheren Verarbeitungsgeschwindigkeit gegenüber den Typenraddrucker im Vorteil. Die seriellen Matrixdrucker weisen zwischen 1980 und 1986 ein Durchschnittswachstum von knapp 22 Prozent auf und werden 1986 ebenso wie schon 1980 rund 70 Prozent des gesamten westeuropäischen Druckermarktes halten wobei etwa 1,22 Millionen Einheiten installiert sind. An zweiter Stelle stehen die seriellen Zeichendrucker, die ihren Anteil von 13,4 im Jahr 1980 auf rund l7 Prozent in 1986 steigern. Die Studie nimmt an, daß etwa 300 000 Geräte dieses Druckertyps ausgeliefert sein werden.

Innerhalb der Gruppe der seriellen Matrixdrucker wird eine radikale Verschiebung von den Druckerterminals zu Geräten für Tischrechner stattfinden. Waren 1980 noch 50 Prozent aller Matrixdrucker in Druckerterminals eingebaut und nur 20 Prozent dieses Printertyps an Tischrechner angeschlossen, so wird sich 1986 das Verhältnis fast umgedreht haben: ein über 50- Prozent-Anteil für die Desktop-Geräte sowie etwa 30 Prozent für die Druckerterminals.

Einen durchschnittlichen Zuwachs von 23 Prozent pro Jahr werden die seriellen nichtmechanischen Drucker verzeichnen. Dies ist, so die Analyse, vor allem auf das Vordringen der Tintenstrahldrucker zurückzuführen, da bis 1986 die technischen Probleme dieses Druckertyps gelöst sein werden.

Die größten Steigerungen zwischen 1980 und 1986 haben jedoch die nicht-mechanischen Zeilendrucker aufzuweisen. Durchschnittlich 28,2 Prozent im Jahr.

Das geringste Wachstum wird den Zeichen-Zeilendruckern mit 11,8 Prozent jährlich prognostiziert. In diesem Bereich werden die Banddrucker am besten abschneiden, da sie schneller als die Matrixdrucker und billiger als die Kettendrucker sind. Keine Zukunft gibt die Studie den Trommeldruckern, für die IDC in 1986 keinen Bedarf mehr sieht.