Kommerzieller Einsatz von MlT-Technologie:

TI geht mit "NU-Maschine" Markthürde an

27.01.1984

AUSTIN (kul) - Ihren ersten 32-Bit-Prozessor stellte jetzt die Texas-Instruments Inc. (TI) unter der Bezeichnung NU-Maschine vor. Dem Vernehmen nach handelt es sich dabei um den ersten kommerziellen Einsatz einer am Massachusetts Institute of Technology (MIT) entwickelten DV-Technologie. TI hat sich die Rechte daran gesichert und verwertet sie unter der Bezeichnung Nubus.

Das System eignet sich nach Aussage der Texaner vor allem für anspruchsvolle Anwendungen im VLSI-Design (Very Large Scale Integration), Leiterplattendesign sowie für Simulation und Softwareentwicklung. Es basiert auf dem neuentwickelten Nubus. Die 32-Bit-Struktur sei prozessorunabhängig und habe eine Durchsatzrate von 37,5 MB pro Sekunde. Herstellerangaben zufolge würden 32-Bit-Adressierung und Datentransfer unterstützt. Die Implementierung zukünftiger 32-Bit-Mikroprozessoren sowie anwendungsspezifischer Befehlssätze soll ebenfalls gesichert sein.

In der gegenwärtigen Konfiguration besteht die NU-Maschine Angaben eines TI-Sprechers zufolge aus einem 10 MHz-Prozessor auf Basis der Motorola 68010 CPU mit einem 45 Nanosekunden Cache-Speicher, der eine Kapazität von 4 KB hat, sowie einer Hardware-Memory-Management-Einheit. Das Betriebssystem sei ein Unix-Derivat.

Das Basissystem in Form eines kleinen Bürogeräts mit 68010 CPU, 512-KB-Speicher, 84-KB-Platte, 1/4-Zoll-Kassettenband, Bildschirm, Tastatur und Maus soll 53 450 Dollar kosten. Eine Vermarktung in der Bundesrepublik ist nach Aussage von Texas Instruments Deutschland zumindest vorläufig nicht geplant.