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Telekom profitiert im ersten Quartal von US-Mobilfunksparte

12.05.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die Deutsche Telekom hat im ersten Quartal dank ihrer Mobilfunksparte ihr Ergebnis deutlich gesteigert. Der Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) sei gegenüber dem Vorjahr von 4,675 Milliarden auf 4,918 Milliarden Euro geklettert, teilte Europas größter Telekomkonzern am Donnerstag in Bonn mit.

Der Umsatz erhöhte sich auf 14,376 (Vorjahr: 13,89) Milliarden Euro und der Überschuss von 632 Millionen auf 1,01 Milliarden Euro. Kräftig zulegen konnte vor allem T-Mobile, während die Festnetzsparte/Breitband schwächelte. T-Com leidet in Deutschland unter einer verschärften Konkurrenz durch alternative Telefonanbieter. Getragen wurde der Umsatzzuwachs vor allem von der Tochter T-Mobile USA, die ihre Kundenzahl um 957.000 auf 18,3 Millionen erhöhte.

Von dpa-AFX befragte Analysten hatten im Durchschnitt mit einem EBITDA von 4,89 Milliarden Euro und einem Umsatz von 14,33 Milliarden Euro gerechnet. Den Überschuss sahen sie bei 880 Milliarden Euro.

Vorstandschef Kai-Uwe Ricke bestätigt die Prognose für das laufende Geschäftsjahr: Der Konzern rechnet demnach mit einem bereinigten EBITDA zwischen 20,7 und 21 Milliarden Euro. Der Konzern berichtete erstmals gemäß seiner neuen Konzernstruktur (Festnetz/Breitband, Mobilfunk, Geschäftskunden).

Die Telekom hat im ersten Quartal in Deutschland deutlich weniger Mobilfunkkunden gewonnen als erwartet. Wie die Gesellschaft mitteilte, unterschrieben 89.000 Menschen einen Vertrag bei T-Mobile Deutschland. Analysten hatten mit 137.000 Neukunden gerechnet.

T-Mobile will sich auf profitable Kunden fokussieren und hat daher die Subventionierung von Handys gesenkt. Bei der operativen Marge (EBITDA) erreichte T-Mobile Deutschland mit 40 Prozent seine selbst gesetzte Zielmarke. In Großbritannien gewann T-Mobile 392.000 Kunden. Die Mobilfunksparte blieb mit einem Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) von 2,1 Milliarden Euro Wachstumsmotor des Konzerns.

Mit dem Zuwachs glich T-Mobile die Rückgänge der Sparte Breitband/Festnetz aus. Der Geschäftsbereich verbuchte einen EBITDA-Rückgang von 2,9 Prozent auf 2,5 Milliarden Euro. Die Zahl der DSL-Kunden wuchs um 0,6 Millionen, wovon die Hälfte über die Tochter T-Online gewonnen wurden. Die Geschäftskunden-Tochter T-Systems verzeichnete mit 396 Millionen Euro ein stabiles EBITDA gegenüber dem Vorjahr.

Die Aktien der Deutschen Telekom sind am Donnerstag nach Vorlage von Quartalszahlen im vorbörslichen Handel gestiegen. "Die Zahlen liegen im Rahmen der Erwartungen oder leicht darüber", sagte ein Händler.

Die Titel wurden bei Lang & Schwarz 20 Minuten vor Börsenbeginn in einer Spanne von 14,62 zu 14,70 Euro gehandelt, nachdem sie am Vortag im Xetra-Handel 0,68 Prozent auf 14,54 Euro verloren hatten. "Die operative Entwicklung liegt in etwa im Rahmen der Erwartungen", sagte Merck-Finck-Anlayst Udo Becker. Der schwächere Kapitalfluss und die Nettoverschuldung hätten ihn jedoch negativ überrascht. Da das Unternehmen den Gesamtjahresausblick jedoch bestätigt habe, werde er seine Schätzungen unverändert belassen. (dpa/tc)