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Telekom korrigiert Jahresüberschuss 2000

21.02.2001

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die Deutsche Telekom hat infolge einer Neubewertung ihres Immobilienvermögens den Jahresgewinn 2000 um rund 1,5 Milliarden Euro (20 Prozent) nach unten korrigiert. Nach Angaben des Unternehmens betrugen die pauschalen Wertberichtigungen auf Grundstücke im vierten Quartal des vergangenen Jahres etwa zwei Milliarden Euro vor Steuern. Dadurch sinkt der auf vorläufiger Basis veröffentlichte Konzerüberschuss im Jahr 2000 auf 5,9 Milliarden Euro (zuvor: 7,4 Milliarden Euro). Laut Telekom-Sprecher Ulrich Lissek hat die Berichtigung keinen Einfluss auf die Liquidität des Unternehmens. Den Gesamtbuchwert des Immobilienvermögens beziffert der Konzern jetzt mit 17,2 Milliarden Euro. "Der Immobilienbestand ist damit aus bilanztechnischer Sicht konservativ bewertet. Ich gehe davon aus, dass sich deshalb nicht mehr viel ergeben dürfte", sagte Lissek zu einem möglichen weiteren

Abschreibungsbedarf. Derzeit überprüft die Staatsanwaltschaft Bonn ob der Konzern Buchwerte von Immobilienvermögen nach deutschen Bilanzierungsvorschriften unzutreffend angesetzt hat.

Wie die Telekom außerdem mitteilte, will sie noch im ersten Quartal ihre Anteile (76,2 Millionen Aktien) am US-Telefonanbieter Sprint Fon im Wert von etwa 2,1 Milliarden Euro abstoßen. Beim Erwerb im Jahr 1996 hatte die Beteiligung den Konzern rund 1,3 Milliarden Euro gekostet.

Unternehmensangaben zufolge sind sowohl die geplanten Immobilienverkäufe als auch das Abstoßen der Sprint-Anteile Bestandteil der Telekom-Strategie, Nicht-Kernaktivitäten zu veräußern und sich auf die vier Wachstumsbereiche Mobilfunk, Online, Festnetz und Systemlösungen zu konzentrieren (Computerwoche online berichtete).