"Wir wollen 2010 im Geschäftskundenbereich deutlich dazugewinnen", sagte der zuständige Geschäftsführer Johannes Pruchnow am Mittwoch in München. Zwar sei O2 von der Größe her auf dem deutschen Markt in einer Angreiferposition, räumte Pruchnow ein. Der Münchner Telefonanbieter habe sich aber zum Ziel gesetzt, den Neukundenmarktanteil bei Geschäftskunden in diesem Jahr überproportional zu steigern.

Angaben zum aktuellen Marktanteil machte Pruchnow nicht. O2 vergleicht sich aber in Deutschland mit Anbietern wie der deutschen BT-Tochter. O2 wolle der Anbieter der ersten Wahl werden und dabei den Fokus auf kleine und mittelständische Unternehmen setzen, sagte Pruchnow. Dafür führte der Telefonanbieter nun neue Geschäftskundentarife ein, die sich von der Struktur her an den vereinfachten Privatkundentarifen orientieren, die O2 seit dem vergangenen Jahr anbietet.

Zur anstehenden Integration der Telecom-Italia-Tochter Hansenet hielt sich Pruchnow bedeckt. Zu den genauen Integrationsplänen wolle sich das Unternehmen erst nach Abschluss der Übernahme äußern, sagte er. Die Marke Alice solle aber über die nächsten zwei bis drei Jahre erhalten bleiben. Telefonica hatte sich im Rahmen der Übernahme die Markenrechte gesichert. Der Abschluss der Transaktion ist für das erste Quartal vorgesehen, wenn die zuständigen Behörden zugestimmt haben. Die Entscheidung der EU-Kommission steht Ende Januar an.

Telefonica hatte die lang erwartete Übernahme der deutschen Telecom-Italia-Tochter Hansenet Anfang November angekündigt. Die Spanier zahlen 900 Millionen Euro für den norddeutschen DSL-Anbieter. Gemeinsam kommen O2 und Hansenet in Deutschland nach den Worten von Pruchnow auf einen Umsatz von fünf Milliarden Euro. (dpa/tc)