Migrationsangebot für Geschäftskunden

Telefónica schlägt Brücke zur IP-Telefonie

12.09.2003
MÜNCHEN (CW) - Die Telefónica Deutschland GmbH hat für Geschäftskunden ein kombiniertes Internet- und Sprachpaket geschnürt. Der Dienst nennt sich "Voice:dedicated" und soll Kunden den Einstieg oder die Migration zur IP-Telefonie schmackhaft machen.

Mit dem neuen Service schafft der deutsche Ableger des spanischen TK-Konzerns Telefónica ein Voice-over-IP-Angebot, das mehr Verkehr auf seinem IP-Backbone generieren soll. Die Idee dabei ist, den bislang klassischen Telefonverkehr in Unternehmen in Form von IP-Paketen zu kanalisieren und über die von Telefónica vorgehaltene Netzinfrastruktur zu schleusen. Der Vorteil des Bundle für den Anwender: Unternehmen können ihre interne Systemarchitektur schlanker und effizienter gestalten, weil die Kosten für Hardware, Infrastruktur und Administration der herkömmlichen TK-Umgebungen entfallen. Damit, so der Carrier, seien bei einer exakten TCO-Betrachtung Einsparungen von bis zu 60 Prozent realisierbar.

Die Gütersloher haben zwei Zielgruppen im Visier. Zum einen Firmen, die ihre TK-Infrastruktur idealerweise von der grünen Wiese aus planen und von Beginn an auf IP-Telefonie setzen. Da diese Klientel jedoch eine Minderheit darstellt, adressiert der Carrier vor allem Kunden, die ihre TK-Umgebung schrittweise auf integrierte Sprach-/Datennetze migrieren wollen. Solchen Firmen bietet Telefónica ISDN-Gateways an, über die TK-Anlagen und die dazu gehörenden Systemtelefone in die IP-Infrastruktur eingebunden und weiter genutzt werden können. Auf diese Weise ist ein gemischter Betrieb bis zur vollständigen Migration auf IP-Netze gewährleistet.

Flatrate für 1200 Euro

Für die Nutzung von Voice:dedicated ist eine Standleitung als Festverbindung zum IP-Backbone der Telefónica Deutschland GmbH erforderlich. Deren Bandbreite kann je nach Erfordernis des Kunden zwischen 2 Mbit/s und 155 Mbit/s betragen wird. Laut Telefonica kosten 2-Mbit-Verbindungen in Stadtgebieten zu einem der 270 Einwahlknoten der Telefonica monatlich je nach übertragenem GB-Volumen 790 bis maximal 1200 Euro, dann mit einer Flatrate. Die Anbindung entlegenerer Standorte ist kostspieliger. Preise für 34- und 155-Mbit-Mietleitungen nennt Telefónica nicht. Hier könne man, so das Unternehmen, nicht von einer Mischkalkulation ausgehen und müsse die Kosten projektgebunden kalkulieren.

Über die Leased Line lassen sich neben beliebig vielen Sprachkanälen und Internet-Access optional auch weitere Datendienste der Telefónica nutzen wie zum Beispiel der Virtual-Private-NetworkService "VPN:dedicated". Hinzu kommen IP-PBX-Funktionen wie Fax to Mail, Mail to Fax, Voice-Mail oder bei Cisco-Hardware XML-Dienste wie News Ticker, die auf dem Telefondisplay über einen zentralen Server angeboten werden.

Ferngespräche zum Ortstarif

Der Provider, der Migrationsprojekte in Kooperation mit Systemintegratoren und Hardwareanbietern wie Cisco, Siemens, Innovaphone oder Swix umsetzt, übernimmt eigenen Angaben zufolge die Kundenanschlüsse komplett. Dadurch können Unternehmen, die mehrere Standorte haben, so genannte Onnet Calls führen, das heißt Ferngespräche zu Ortsnetztarifen. Außerdem sei es Kunden möglich, bei mehreren Niederlassungen nur eine zentrale IP-PBX zu betreiben, auf die alle Standorte über das IP-Netz der Telefónica zuzugreifen.

Parallel zum Dienst Voice:dedicated vermarkten die Gütersloher mit "Access:SDSL" und "Voice:SDSL" ein abgespecktes Servicebundle. Hierbei handelt es sich im Minimum um einen 512-Kbit-schnellen Internet-Zugang mit optional zwei Sprachkanälen. Das SDSL-Servicespektrum reicht bis zu einer Bandbreite von 2,3 Mbit/s und basiert auf dem SDSL-Netz, das Telefónica von Highway One übernommen hat. (pg)

Abb: Mehr Geld für IP-Telefonie

Immer mehr deutsche Unternehmen freunden sich mit dem Thema Voice-over-IP an. Quelle: Techconsult GmbH