Mobility-Studie von Cisco

Telearbeiter verzichten auf höheres Gehalt

03.11.2010
Von 
Peter Gruber arbeitet für die Portale Computerwoche und CIO.
60 Prozent der Arbeitnehmer weltweit glauben nicht, dass sie im Büro anwesend sein müssen, um produktiv zu sein. Zu diesem Ergebnis kommt der Cisco Connected World Report. Zwei Drittel der Befragten würden den Job für eine virtuelle Arbeitsumgebung mit mobilem Zugriff auf Unternehmensressourcen wechseln - selbst bei schlechterer Bezahlung.

Dem Cisco Connected World Report zufolge, für den über 2600 Mitarbeiter und Entscheider weltweit interviewt wurden, verfügen zurzeit lediglich 43 Prozent der Studienteilnehmer über solch hinreichend flexible Zugriffsmöglichkeiten auf ihr Firmennetzwerk. In Deutschland sind es sogar nur 23 Prozent - und dies, obwohl 72 Prozent der deutschen Befragten die Möglichkeit der Telearbeit als ein wichtiges Privileg empfinden.

Deutschland hinkt wegen Sicherheitsbedenken hinterher

Als Grund für den relativen Rückstand Deutschlands gegenüber anderen Nationen legt der Cisco-Report ein besonders stark ausgeprägtes Sicherheitsbewusstsein zugrunde: Während Sicherheitsbedenken im europäischen Durchschnitt nur von 55 Prozent der Verantwortlichen als Haupthindernis für den remoten Zugriff genannt wurde, waren es hierzulande 72 Prozent.

Weitere Studienergebnisse im Überblick

66 Prozent der befragten Mitarbeiter wollen sich mit privaten Endgeräten genauso einfach in das Unternehmensnetzwerk einwählen wie mit Firmengeräten. 45 Prozent der Studienteilnehmer, die bereits von außerhalb der Firma auf Unternehmensressourcen zugreifen können, arbeiten eigenen Angaben zufolge drei bis vier Stunden zusätzlich pro Tag. Entscheidungsfreiheit in der Frage, wo und wann gearbeitet wird, hat bei 13 Prozent der Befragten Einfluss auf die Loyalität zum Arbeitgeber.

Fast die Hälfte der befragten IT-Entscheider verneint die Frage, ob sie eine mobile Belegschaft bereits angemessen unterstützen können. Sicherheitsbedenken spielen hierbei die Hauptrolle, nämlich bei weltweit 57 Prozent. 34 Prozent argumentieren mit zu geringen Budgets, 17 Prozent mit mangelnder Nutzererfahrung. Demgegenüber sehen viele Angestellte in bestehenden Direktiven der IT-Abteilung das Haupthindernis für einen flexibleren Arbeits- und Lebensstil.

Mehr Informationen zur Studie

Die Studie basiert auf einer internationalen Online-Umfrage unter 1303 Nutzern und 1309 IT-Entscheidern, die von Mitte August bis Ende September in 13 Ländern stattfand. Pro Land wurden etwa 200 Teilnehmer interviewt, rund 100 aus jeder der beiden Gruppen. Bei den untersuchten Ländern handelt es sich um: die Vereinigten Staaten, Mexiko, Brasilien, Großbritannien, Frankreich, Spanien, Deutschland, Italien, Russland, Indien, China, Japan und Australien.

Wichtigstes Ziel der Studie ist ein besseres Verständnis der aktuellen Herausforderungen, die sich aus dem Wandel der Arbeitswelt in Richtung Flexibilität und Mobilität ergeben. Eine Zusammenfassung der Studie ist als Broadcast verfügbar unter www.ustream.tv/ciscotv.