TCS und ACS gewinnen große Outsourcing-Deals

18.01.2008
Skandia lagert die IT-Infrastruktur an HCL aus. Der US-Anbieter ACS erbringt IT-Services für den Pharmakonzern Allergan und die Regierung von Tennessee.

Der Finanzdienstleister Skandia hat seine IT-Infrastruktur an den indischen IT-Serviceanbieter HCL Technologies ausgelagert. Der Deal hat einen Vertragswert von 200 Millionen Dollar und läuft fünf Jahre. Die Betreuung der Hard- und Software sowie die Anwendungsentwicklung sollen von HCL-Teams in Großbritannien und Chennai erbracht werden.

Nach den Worten von Tim Mann, CIO von Skandia, ist die Auslagerung ein wichtiger Schritt, um für die Einführung einer Service-orientierten Architektur (SOA) gewappnet zu sein. Dazu zähle vor allem der Zugriff auf qualifizierte Fachkräfte. "Dass wir unsere IT auslagern, hat drei Gründe: Erstens haben wir Probleme, geeignetes Personal für die Umetzung der anstehenden Veränderungen zu finden. Zweitens mangelt es uns an Skills im Oracle- und Unix-Bereich, so dass es fraglich ist, ob wir einen Standard wie CMMI ohne externe Hilfe erreichen können. Und ein weiterer Aspekt, wenn auch nicht der wichtigste, ist das Thema Kostensenkung."

Durch das Outsourcing reduziert sich die Belegschaft der IT-Abteilung von Skandia von 350 festen und freien Mitarbeitern auf 120. Strategische Funktionen – etwa Business-Analysten, Enterprise-Architekten, Security-Spezialisten sowie die für das Vendor-Management verantwortlichen Leute - bleiben jedoch im Haus.

Skandia hatte vor fünf Jahren damit begonnen, sich von der bisherigen, vorrangig auf Eigenentwicklungen basierenden Architektur zu trennen und sich dem modularen und flexiblen SOA-Ansatz zuzuwenden. HCL soll künftig weitere Aufgaben für Skandia übernehmen. Vorstellbar ist Firmenvertetern auch, den indischen IT-Dienstleister stärker in strategische Überlegungen einzubinden.

ACS hat in dieser Woche gleich zwei umfassende Outsourcing-Deals an Land gezogen: Der texanische IT-Dienstleister soll in den nächsten sieben Jahren diverse IT-Services – darunter den Rechenzentrumsbetrieb, die Betreuung und Überwachung des Netzwerks sowie den Anwender-Support - für den US-Pharmakonzern Allergan erbringen. Der Vertragswert beträgt 130 Millionen Dollar.

Einen weiteren Vertrag hat ACS in dieser Woche mit dem US-Bundesstaat Tennessee unterzeichnet. Er sieht die Verwaltung des im Rahmen des Gesundheitsprogramms "Medicaid" eingesetzten IT-Systems "Tenncare" vor, das rund 1,2 Millionen Einwohner über ein Netzwerk von Sublieferanten bedient. ACS ist dabei verantwortlich für das Daten-Management, Systemänderungen sowie für den täglichen Betrieb von Tenncare. Der Deal hat einen Wert von 156 Millionen Dollar, die Laufzeit beträgt fünf Jahre. ACS kümmert sich bereits in 13 anderen US-Bundesstaaten um die IT-seitige Verwaltung von Medicaid. (sp)