Tausendsassa PC

08.11.1985

Die Produkt-Präsentationen auf der "Systems" bestätigten den Trend zu benutzernahen Systemen; Für den Tausendsassa "Personal Computer", so das Kalkül, lassen sich immer neue Einsatzgebiete finden. LANs beispielsweise sind "in " - und das Ziel, PCs auf Anwendungsebene zu verbinden, wird mit markigen Worten skizziert. Doch vorerst zappelt nur die DV-Industrie im PC-Netz.

Der wahre PC-Fan computert ohne Server und Kabel. Folge: LAN-Produkte auf PC-Basis sind für die Anbieter kommerziell absolute Flops. Die Rechnung geht nicht auf, daß man nur Front machen müsse gegen Mikro-Wildwuchs und Stand-alone-Chaoten. Selbst manche Branchen-Insider sind des gscherten (im Fachjargon: shared) Mikro-Mainframe-Link-Geredes überdrüssig.

Bei nicht wenigen Ausstellern in München waren ohnehin andere Worthülsen gefragt: "Knowledge-based Systems" etwa oder "Artificial Intelligence". Schon erstaunlich: Auch für den "Experten"-Bereich wird der PC als Markt-Vehikel okkupiert. Es bleibt der DV-Industrie unbenommen, an Marketing-Wunder zu glauben. Tatsächlich aber funktioniert der Markt ganz einfach: Nur über die Glaubwürdigkeit ist der Interessent zu beeindrucken.

Dumm für die werbende Intelligenz (Lokal? Künstlich?): Glaubwürdigkeit muß man durch Kontinuität und Kundennähe erwerben.