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Tape-Raid soll den Anwender aus der Zwickmühle befreien

23.10.1998

IT-Manager kämpfen beim Backup an zwei Fronten: Einerseits wird die mögliche Zeitspanne dafür immer kleiner, andererseits die Datenmenge immer größer. Hinzu kommt, daß es sich kein Unternehmen mehr leisten kann, kritische Daten zu verlieren. Die Herstellergemeinde hat dem mit teuren und oft proprietären Lösungen in Form von "Fail-over"-Systemen oder Programmen für Remote Copy Rechnung getragen.

Eine preisgünstigere Lösung zeichnet sich mit Raid-Systemen auf Basis herkömmlicher Bandlaufwerke ab. Die Technik ist bekannt vom Festplatten-Raid: Mehrere SCSI-Bandlaufwerke werden logisch zusammengeschaltet und erscheinen im Netz als ein einziges Speichergerät. Die Anwender haben die bekannten Möglichkeiten wie Data-Striping oder -Mirroring. Generell stellen Programme die Funktionen für Tape Raid zur Verfügung.

Philip Mendoza, Analyst beim Marktforscher IDC, erwartet mit zunehmender Verbreitung von NT in den Unternehmen auch eine steigende Nachfrage nach dieser Backup-Möglichkeit, denn die Leistung erhöhe sich. Gerry Reed, Netzingenieur bei der Engelhard Corp. in New Jersey, beurteilt die Erfolgsaussichten skeptischer. Für ihn ist der Begriff "Raid" eng verknüpft mit Datensicherheit, und die sei bei Bändern sowieso gegeben, "außer es handelt sich um alte Medien", äußerte er gegenüber der CW-Schwesterpublikation "Computerworld".

Beim Backup über nur ein Bandgerät besteht aber die Gefahr, daß bei einem Ausfall des Geräts Verzögerungen eintreten, im Extremfall Daten sogar verlorengehen. Die US-amerikanische Adic Corp. kündigte deshalb ein System an, das fünf DLT-Bandlaufwerke in einem 19-Zoll-Rack zusammenfaßt. Das "Tape Array 5" bietet neben Unterstützung des Raid-Level 1 auch solche für die Softwarelösungen von Seagate (Raidirector) und Computer Associates (ARCserve) an.

Tape Raid

Level 0: Verteilt die Daten gleichzeitig über mehrere einzelne Laufwerke. Bietet den höchsten Datendurchsatz, aber keinen Ausfallschutz.

Level 1: Kopiert penibel jedes Backup auf einem zweiten Laufwerk (Mirroring). Bietet höchste Ausfallsicherheit, verursacht aber die größten Kosten für Laufwerke und Media.

Level 3: Verteilt die Daten über mehrere Laufwerke, sichert die Informationen aber auf einem "Parity"-Laufwerk. Liefert hohe Leistung und guten Ausfallschutz.

Level 5: Daten werden zusammen mit den Parity-Informationen über mehrere Laufwerke verteilt. Bietet Schutz gegen den Ausfall eines Laufwerks, senkt aber die Schreibleistung.