Kommunizieren mit Tom

T-Online setzt beim Instant Messaging auf Messagevine

27.04.2001
MÜNCHEN (CW) - Die Telekom-Tochter T-Online will ihren Kunden die direkte Echtzeitkommunikation ermöglichen. Der "T-Online-Messenger" (Tom) basiert auf einer Lösung des Herstellers Messagevine.

T-Online macht einen Vorstoß in Richtung Instant Messaging. Abonnenten des Dienstes sollen zukünftig über das Kommunikations-Tool Tom direkt Botschaften untereinander austauschen können. Zusätzlich plant T-Online, auch Nachrichten auf diese Weise zu liefern, Funktionen zum Online-Banking und einen E-Commerce-Bereich anzubieten. Das Besondere dabei ist, dass Tom nicht nur von Desktop zu Desktop funktioniert, sondern auch von mobilen Geräten wie Handys oder PDAs aus zu nutzen sein wird.

Möglich wird dies durch die Server-basierte Software des Anfang 1999 gegründeten Unternehmens Messagevine. Die Lösung arbeitet laut Hersteller mit dem von AOL 1998 übernommenen Instant-Messaging-System "ICQ" (ursprünglich von Mirabilis entwickelt) und mit dem "MSN Messenger Service" von Microsoft zusammen. In Kürze soll die Unterstützung von Yahoos "Messenger" hinzukommen. Mit dem proprietären "AOL Instant Messenger" (AIM) sei das System allerdings nicht kompatibel.

Dafür bietet die Software Unterstützung für WAP-Handys, Kurznachrichten auf Basis des Standards Short Messaging Service (SMS) sowie den Imode-Dienst des japanischen Unternehmens NTT Docomo. Besitzer eines WAP-Handys sollen als Tom-Anwender die Möglichkeit haben, von ihrem Mobiltelefon aus mit Mitgliedern ihrer Buddy-Liste unabhängig von deren Endgeräten zu kommunizieren. Die Benutzeroberfläche auf dem Handy sehe dabei aus wie beim Chat über den PC: Anhand einer Anwesenheitsliste könnten Benutzer sofort erkennen, wer aus dem Bekanntenkreis online ist.

Nach Angaben von Eli Efrat, Chief Executive Officer (CEO) bei Messagevine, ist Tom speziell auf T-Online zugeschnitten. Messagevine hat eigenen Angaben zufolge über eine Million Dollar für die Entwicklung kassiert.