Noch erzielt T-Online den größten Umsatz mit dem Zugangsdienst, doch die Margen sind hier längst nicht mehr so üppig. Aus diesem Grund sinnt die Telekom-Tochter auf Bezahlangebote für die Nutzer des Online-Dienstes. Die Scout-24-Gruppe betreibt eine Reihe von Ratgeber- und E-Commerce-Portalen (Travel-, Shopping-, Friend-, Finance-, Auto-, Immobilien-, Gesundheits- und Jobscout). Einnahmen erzielen diese Sites über kostenpflichtige Dienste, Verkaufsprovisionen, Online-Werbung sowie Sponsoren. So können beispielsweise Privatleute und Autohändler Fahrzeuge auf Autoscout24.de feilbieten, Banken offerieren Finanzierungen, und Autohersteller schalten Werbung.
Übernahme statt Partnerschaften
Hatte die Telekom-Tochter bisher vor allem auf Partnerschaften mit namhaften Content-Anbietern wie Bild.de, Heute.de und Bunte.de gesetzt, will der Diensteanbieter nun eine Unternehmensgruppe mit bekannten Marken kaufen. Dabei hofft der Provider auf weiterhin steigende Umsätze im Online-Geschäft mit Rubrikanzeigen. Diese haben sich in den letzten Jahren von den regionalen Zeitungen ins Internet verlagert. Der Gesamtumsatz der Scout-24-Portale in diesem Jahr liegt bei etwa 70 Millionen Euro. T-Online zahlt 180 Millionen Euro in bar.
Nach Ansicht von Thorsten Wichmann, Geschäftsführer von Berlecon Research, profitieren beide Seiten von dem Deal: Die Telekom-Tochter könne ihr Angebot an bezahlten Diensten ausbauen, und Scout 24 vermöge seine Marken im Netz bekannter zu machen. Zunächst muss das Kartellamt die Übernahme absegnen. (fn)