T-Mobile will Sprachqualität bei Handy-Telefonaten deutlich verbessern

01.02.2007
In Zusammenarbeit mit dem schwedischen Netzausrüster Ericsson plant der Mobilfunkbetreiber, das Sprachkodierungsverfahren AMR-Wideband (AMR = Adaptive Multi-Rate) Anfang 2008 einzuführen.

Der neue standardisierte Sprach-Codec (Coder/Decoder) für GSM- und UMTS-Netze verdoppelt die Frequenzbreite, in der Sprache aufgenommen und digitalisiert verschickt wird: Anstatt lediglich das Frequenzspektrum im Bereich von 300 bis 3400 Hz abzutasten, erlaubt der neue Standard die Übertragung des Spektrums von 100 bis 7000 Hz. Sprachqualität und -klarheit sind daher qualitativ weitaus besser als beim derzeit verwendeten Verfahren AMR-NB (Narrowband), ohne dass die Anforderungen an die Transportfähigkeit der Netze steigern.

Neben einer besseren Verständlichkeit von Gesprächspartnern unter erschwerten akustischen Bedingungen (Flüstern, Hintergrundgeräusche) macht AMR-WB auch Zusatzdienste wie Konferenzschaltungen attraktiver. Wie T-Mobile und Ericsson bei einem vierwöchigen Feldversuch in Köln und Hamburg feststellten, nutzte außerdem der Großteil der 150 Teilnehmer ihr Handy aufgrund des gestiegenen Sprachkomforts länger und intensiver.

Wenngleich somit aus Sicht von Kunden und T-Mobile wenig gegen AMR-WB spricht, wird die Einführung noch bis Anfang 2008 dauern: So sind zwar die Netze der Telekom-Tochter schon an die neue Technik angepasst. Unterstützt jedoch das vom Gesprächspartner genutzte Netz den neuen Codec nicht, fällt die Sprachqualität auf das bisherige Niveau zurück. Außerdem erfordert der neue Codec eine deutlich höhere Rechenleistung in den Endgeräten. (mb)