T-Mobile plant Sparprogramm

09.11.2004
Die Mobilfunktochter der Telekom will operative Kosten senken.

Auf die Landesgesellschaften von T-Mobile International, der Mobilfunktochter der Deutschen Telekom, rollt eine Sparwelle zu. In einem bekannt gewordenen Brief von René Obermann, Chef der T-Mobile International, an die Mitarbeiter heißt es: "Um weiter zu wachsen und in die Zukunft von T-Mobile investieren zu können, müssen wir bis 2006 mehr als zehn Prozent unserer heutigen operativen Kosten einsparen." Für die sechs nationalen T-Mobile-Ableger in Deutschland, Großbritannien, den Niederlanden, Tschechien, Österreich und den USA bedeutet das Schreiben, das den Titel "Sparen für Wachstum" trägt, ein Sparprogramm in Höhe von einer Milliarde Euro.

1200 Tarife auf dem Prüfstand

Gegenüber der computerwoche bestätigte eine T-Mobile-Sprecherin, dass alle Landesgesellschaften von der Konsolidierung betroffen sein, Deutschland aber eine besonders große Rolle spielen werde. Eine Entscheidung, welche operativen Kosten gesenkt werden können, soll bis Ende des Jahres fallen. Fest steht aber, dass Obermann das Portfolio mit 1200 unterschiedlichen Tarifen ein Dorn im Auge ist. Ob die Maßnahme auch Entlassungen zur Folge haben wird, ist laut T-Mobile derzeit noch unklar.

Mit der Kostensenkungsinitiative will Obermann T-Mobile für den härter werdenden Marktkampf rüsten. Analysten erwarten im kommenden Jahr einen Rückgang beim Absatz von Mobiltelefonen. Außerdem rechnen sie mit zunehmenden Aktivitäten durch Anbieter, die keine eigenen Netze betreiben. Der zunehmende Wettbewerb, so die Einschätzung, werde zu sinkenden Tarifen führen. T-Mobile Deutschland bekommt den Konkurrenzkampf bereits zu spüren. Laut deren Chef, Timotheus Höttges, liege der wichtige Ebitda-Zielwert zur Jahresmitte deutlich unter den Erwartungen. (pg)