150 US-Unternehmen kommen nach München:

Systems zählt mehr Aussteller als CeBIT

12.04.1985

MÜNCHEN (ru) - Rund 1400 Aussteller erwarten die Münchner Messemacher zur "Systems 85" im kommenden Herbst. Das sind mehr, als die Hannover-Messe heuer unter ihrem CeBIT-Dach zählt.

Die attraktiv die "Fachmesse für Computer und Kommunikation" in der bayerischen Landeshauptstadt mittlerweile geworden sei, so die Veranstalter, zeige deren sprunghafte Entwicklung gegenüber 1983. Stellten damals 962 Aussteller ihre Produkte vor, hieße es für die Zeit vom 28. Oktober bis 1. November dieses Jahres heute schon: Rien ne va plus. Der Andrang sei so groß, daß eine Warteliste unvermeidlich werde. Erstmals belege die DV-Messe die gesamte Bruttofläche des Münchner Ausstellungsgeländes von 105 000 Quadratmetern.

Die Systems werde von einem Kongreßprogramm begleitet, das in seiner Bündelung als wohl umfangreichstes Angebot zum Thema "Computer und Kommunikation" weltweit bezeichnet werden könne.

Ferner wartet die Systems mit der bisher größten Beteiligung amerikanischer Firmen auf, die eine deutsche Fachmesse je hatte. 150 Unternehmen kommen von jenseits des großen Teiches. Die Messeverantwortlichen kalkulieren, daß alles, was Rang und Namen hat, sich Ende Oktober in den Hallen nahe der Theresienwiese versammeln wird.

Den Erfolg leiten die Münchner aus ihrer Messekonzeption ab. So stehe das Fachgespräch im Vordergrund - die sachliche Information habe sich im Gegensatz zu manch anderer Messe durchgesetzt.

Zu dem Fachmessen-Charakter gehöre auch die Standgestaltung: "Repräsentationsburgen" seien verpönt. Übereinstimmend geben mehrere Vertreter der DV-Branche zu verstehen, daß die Systems ihren regionalen Charakter wohl endgültig abgestreift habe. Sie werde langfristig gegenüber Hannover Punkte sammeln, zumal sie von ihrem fachlichen Niveau her höher angesiedelt sei.

Das CeBIT, ab 1986 von der Hannover-Messe abgekoppelt, werde ihre bisherige Stellung als "Königin der deutschen Computermessen" unter Beweis stellen müssen. (Siehe auch Round-table-Gespräch im Innenteil dieser Ausgabe.)