Boom für elektronische Bürogeräte in England prophezeit:

Systemauswahl wird zum Spießrutenlauf

20.11.1981

DARMSTADT (nw) - Als explosionsartig bezeichnet Mackintosh Publications, Darmstadt, das Wachstum des britischen Marktes für neue elektronische Bürogeräte. So habe sich die Zahl der Installationen für elektronische Schreibmaschinen versechsfacht und die Kleincomputer-Nachfrage verdoppelt.

Doch das Textverarbeitungspotential sei noch wesentlich größer: Als Hemmschuh bei angehenden Käufern von Textverarbeitungssystemen stellt sich nach Ansicht des Marktforschungsunternehmens vor allem die Unsicherheit über die Gestalt des "Zukunftsbüros" heraus.

Bis Ende 1980 waren 26 955 Workstations in England installiert, was gegenüber dem Vorjahr eine Zuwachsrate von 51 Prozent bedeute. Der wachstumsstärkste Sektor war dabei der der Multi-Workstation-Systeme (123 Prozent in 1980), während Stand-alone-"blind"-Systeme nur um rund vier Prozent anstiegen.

Kleinere Systeme gefragt

Ebenfalls über eine rege Nachfrage freuen können sich in England Anbieter von kleineren Universalsystemen (unterhalb von 15 000 englischen Pfund). Ende 1980 betrug hier die Anzahl 206 561. Das ist ein Wachstum gegenüber dem Vorjahr von 109 Prozent. Dabei beherrschen laut Mackintosh Computer, die weniger als 1000 Pfund kosten die Szene: Commodores Anteil beträgt 16,7 Prozent, gefolgt von Science of Cambridge mit 14,5 Prozent und Nascom mit 11,1 Prozent. Wertmäßig führt British Olivetti mit 10,2 Prozent vor Digital (7,8), Commodore (7,1) und Burroughs (6,9).

Für den Erstanwender indes wird Mackintosh zufolge die Systemauswahl zum Spießrutenlauf: Neue Hersteller und Apparate erschienen, um oftmals einfach wieder zu verschwinden. Die Verlustrate sei in diesem Teil des Marktes hoch.

Auch den Herstellern von größeren Anlagen (mehr als 15 000 Pfund) geht es nicht schlecht: Hier wuchs die Zahl der Computerinstallationen um 14 Prozent auf 33 888 Ende 1980. Dabei führt ICL vor IBM im Wert der Systeme mit 30,4 Prozent Marktanteil gegenüber 26,6 - wobei sich allerdings das Bild bei der Zahl der installierten Systeme umkehrt: Hier führt IBM mit 12,6 Prozent vor ICL mit 10,7 Prozent. Weitere führende Positionen haben Honeywell (7,1 Prozent), Sperry Univac (5,5) und Burroughs (4,7).

Detaillierte Informationen finden sich in insgesamt vier Bänden, die über Mackintosh Publication Limited, Saalbaustraße 8-10, 6100 Darmstadt, Telefon: 0 61 51/2 52 51, zu beziehen sind.