Die Zeit der Halbherzigkeit ist beendet

Sybase setzt alles auf Linux und Intel

01.08.2003
MÜNCHEN (CW) - Der Datenbankanbieter Sybase verstärkt sein Engagement vor allem in Richtung Intel-basierender Linux-Umgebungen und bringt das gesamte Portfolio auf Linux.

Anscheinend betrachtet Sybase die Linux-Intel-Server im unteren und mittleren Leistungssegment als wachsende, preislich attraktive Konkurrenz zu Risc-Unix-Umgebungen. Von einem "herausragenden Verhältnis von Preis und Performance" und "wesentlich besserer Total Cost of Ownership" sprach Raj Nathan, Senior Vice President und General Manager der Infrastucture Platform Group von Sybase, nach einem Benchmark-Test.

Das Unternehmen hatte den Durchsatz der hauseigenen Datenbank "Adaptive Server Enterprise" (ASE) auf Intel-basierenden Servern mit Red Hat Linux gemessen. Der Rechner war ein "Proliant DL580" von Hewlett-Packard, der mit 2 Gigahertz schnellen Xeon-Prozessoren von Intel und 4 GB RAM bestückt war. Beim Test mit drei Prozessoren kam die Maschine auf 54000 Transaktionen pro Minute. In einer Variante mit zwei Prozessoren waren es 37000 und bei Beschränkung auf eine CPU 20000 Transaktionen pro Minute.

Zu den Anwendern einer Sybase-Linux-Intel-Kombination gehören unter anderem Iroquois Gas, Dresdner Kleinwort Wasserstein, Reuters, Dynix, Foundry Network und Global Card Services. Zur Verbesserung des Kundensupports hat Sybase nun in New York ein Linux-Kompetenzzentrum gegründet. Es testet Sybase-Lösungen auf Linux und soll weltweit Kunden bei Problemen und bei der Migration auf das quelloffene System helfen.

Darüber hinaus hat der Datenbankspezialist die Kooperation mit Red Hat vertieft. Er ist nun "Premier ISV Partner" des Linux-Distributors. Dieser Status bringt nicht nur eine engere Zusammenarbeit bei Entwicklung, Training und Kundensupport mit sich, sondern schließt auch den Austausch von Technologieplänen ein.

Bisher hat Sybase die ASE-Datenbank, deren mobile Variante "SQL Anywhere Studio", den Applikations-Server "EA Server", das Handels- und Integrationssystem "Financial Fusion Trade Force Solution" und den "Replication Server" auf Linux portiert. Bis 2004 sollen alle wichtigen Sybase-Produkte Linux unterstützen. Explizit genannt sind die analytische Datenbank "Sybase IQ", das "Enterprise Portal" sowie die "Integration Suite", mit der sich Geschäftsprozesse zusammenführen und verbessern lassen. (ls)