Super-Computer für die NASA

20.07.1979

NEW YORK - Vierzigmal "größer" als heutige Superrechner soll ein neuer Computer für die NASA werden, dessen Aufgabe vor allem in der Simulation von Windkanalversuchen liegen wird. Um den Auftrag des Arms Research Center in Palo Alto, Kalifornien, wetteifern Control Data und Burroughs.

Wenn das neue Superding in voraussichtlich sechs Jahren seine erste "Jungfern-Binärentscheidung" treffen wird, dürfte die NASA für ihre "NASF" (Numerical Aerodynamic Simulation Facility) rund 50 Millionen Dollar auf den Tisch geblättert haben - eine Summe, die nicht allein durch eingesparte Windkanalkosten wieder hereinkommen soll sondern vor allem auch durch treibstoffsparenderes Fliegen dank neu errechneter Flugzeugentwürfe. Schon ein einziger neuer Typ dürfte nämlich die NASF-Investitionskosten wieder hereinbringen, schätzt ein NASA-Fachmann.

Interessant am neuen Projekt sind die unterschiedlichen Arten, wie die konkurrierenden Computerhersteller Burroughs und CDC die Sache angehen. Burroughs will die CPU aus 512 parallel arbeitenden Sub-Prozessoren aufbauen, in die die Daten gewissermaßen in 512 parallelen Strömen einfließen müssen. CDC hingegen arbeitet an einem seriellen Konzept: Das zu lösende Problem wird in eine Folge einzelner Sub-Operationen aufgeteilt, die nacheinander abgearbeitet werden und wobei jeweils auf den davor gefundenen Lösungen aufgebaut wird - etwa so, wie ein Auto am Fließband zustande kommt.

Die Leistungsfähigkeit ihres neuen Rechners beziffert die NASA ausgerechnet in "Gigaflop", wobei ein Flop hier keine Fehlleistung des Rechners ist, sondern die Fähigkeit, eine bestimmte komplizierte Berechnung in einer Sekunde abzuwickeln. NASF wird demnach, zumindest sieht Burroughs' Entwurf das vor, eine Kapazität von 12,8 Gigaflop haben. - Sofern nicht das ganze Projekt noch ein Flop wird. . .

Egon Schmidt ist freier Wirtschaftsjournalist.