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Sun will wieder anderen Chips verkaufen

28.03.2007
Sun hat eine neue Sparte gegründet, die anderen Firmen Chips andienen soll.

Chef des Bereichs Microelectronics wird David Yen, der zuletzt die Storage-Abteilung geleitet hatte. Dort beerbt ihn der Storagetek-Mann Jon Benson. Yens neue Einheit soll Mikroelektronik für Netze, Kryptografie und High-Performance Computing (HPC) entwickeln und vermarkten und dabei auch die hauseigenen Systeme versorgen.

Mikroelektronik entwickelt Sun seit rund 20 Jahren, darunter die Sparc-Prozessorfamilie. Innovationen erwartet sich der neue Bereich unter anderem bei Silizium für High-Speed-Networking un der nächsten Generation von Chip-Multithreading-Prozessoren (mit Open-Source-Design).

Yen hofft, dass Sun mit seinen Chips über die eigenen Systeme hinaus in ähnlicher Weise erfolgreich sein kann wie mit seinem Betriebssystem "Solaris". "Wir glauben, dass unsere Kernkompetenz im Silizium-Entwicklungsprozess liegt", sagte der Sun-Manager. "Und wir glauben, dass das Potenzial nicht allein darauf beschränkt ist, Prozessoren bloß für unsere eigenen Systeme zu entwickeln."

Auf eine größere Verbreitung von Sparc hofft das Unternehmen allerdings schon seit fast 20 Jahren. Es versucht, seine RISC-Architektur über die Organisation Sparc International als offenen Standard zu promoten. Bislang konnten sich allerdings nur Fujitsu und eine Handvoll kleinerer Serverbauer für Sparc begeistern.

Außerhalb von Sun werden Sparc-Chips in einigen proprietären militärischen Applikationen genutzt, und Yen zufolge gibt es auch einiges Interesse von TK-Ausrüstern. Rund 1000 Mitarbeiter des Unternehmens werden nach Angaben des Managers in die Microelectronics Group wechseln, die meisten von ihnen aus der Systems Group. (tc)