Start für Java 2 Enterprise Edition

Sun verzichtet auf Lizenzgebühren für Java

10.12.1999
MÜNCHEN (CW) - Sun gibt dem Druck der Entwickler nach und verschenkt künftig zumindest die Standardversion der Programmiersprache Java. Davon nicht betroffen ist die mit Javabeans arbeitende Enterprise Edition von Java 2 (J2EE), die jetzt auf den Markt kommt.

Es gehe nicht darum, direkt mit der Programmiersprache Java Geld zu machen, begründet Sun-Chef Scott McNealy den Verzicht auf Lizenzgebühren für die Standardversion. Sein Unternehmen erwarte, daß Java den Netzverkehr steigere und dadurch der Bedarf an Server-Infrastruktur von Sun wachse.

Für die Enterprise Edition und die Mikrovariante für Endgeräte wie Palmtops und Handies gilt nach wie vor die Regelung, wonach die Kunden einen Anteil der mit Java-Anwendungen erzielten Umsätze an Sun abführen müssen. Außerdem müssen alle Java-Entwickler ihre Eingriffe in den Quellcode weiterhin zur Kompatibilitätsprüfung vorlegen.

Von zentraler Bedeutung für das von Sun in den Vordergrund gerückte Geschäft mit Server-Infrastruktur ist die jetzt für den 17. Dezember dieses Jahres angekündigte J2EE. "Hier geht es um Geschäfts- und Präsentationslogik auf dem Server", erklärte William Roth, Suns Produtlinien-Manager, bei der Vorstellung der Software auf der Java Business Expo in New York. Erst damit werde das bei der Java-Einführung gegebene Versprechen an die Entwickler, einen Code "einmal entwickeln und überall laufen lassen" zu können, endlich eingelöst.

Im Zentrum von J2EE steht eine Kombination aus Enterprise Javabeans mit den Java-Server-Pages. In den Beans wird die Geschäftslogik abgelegt, die Server-Pages dienen der Generierung von HTML-Seiten am Server. Diese Funktionen sind vor allem für Unternehmen interessant, die moderne Web-Server für die Unternehmens-DV aufbauen oder wie Oracle anbieten wollen.