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Sun strukturiert Service-Einheit um

04.12.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Um mit den ungleich größeren Service-Organisationen seiner Server-Konkurrenten IBM und Hewlett-Packard mithalten zu können, will Sun Microsystems seiner Dienstleistungseinheit künftig mehr Aufmerksamkeit widmen. Zu den gestern angekündigten Verbesserungmaßnahmen der neuen Service-Strategie des Unternehmens zählen interne Umstrukturierungen sowie eine Erweiterung des Dienstleistungsangebots um durchgehende Beratung und Managed-Services.

Im Zuge der Optimierungsstrategie will sich Sun zum einen auf eine verbesserte Koordination innerhalb der Service-Einheit, zum anderen auf die Entwicklung eines Knowledge-Management-Systems konzentrieren, das als Pool für Daten zu Sun-Produkten und Nutzer-Installationen fungieren und neuartige IT-Services für Unternehmenskunden ermöglichen soll. Anfang nächsten Jahres will Sun beispielsweise einen automatisierten Service anbieten, der - auf Basis von etwa 2000 in die Knowledge-Management-Lösung integrierten Systemrichtlinien - installierte Rechner auf Konfigurationsfehler und potenzielle Sicherheitslöcher hin überprüft. Darüber hinaus soll das Dienstleistungsportfolio der McNealy-Company in den kommenden Monaten um Services im Bereich des Utility-Computing erweitert werden.

Nach Ansicht von Analysten ist Suns jüngste Strategie aus der Not geboren. Bislang habe das Unternehmen den Ausbau seines IT-Services-Portfolio gescheut, um sich ganz auf den Verkauf von Technologien zu konzentrieren, erklärt Tom Kucharvy, Analyst bei Summit Strategies. "Um diesen Schritt kommt Sun jetzt nicht mehr herum, weil sich der Markt eindeutig dorthin entwickelt", so Kucharvy. Allerdings ist die Ausrichtung hin zur Rundum-Kundenbetreuung beziehungsweise zu automatisiertem Support seiner Ansicht nach mit beträchtlichen Herausforderungen verbunden. Für Sun gelte es zunächst, die interne Expertise auszubauen und das diesbezügliche Vertrauen der Kunden zu gewinnen. (kf)