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Sun kündigt neue Cluster-Technik und COD 2.0 an

18.11.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Sun Microsystems stellt heute unter der offiziellen Bezeichnung "Sun Fire Link" eine bislang unter dem Codenamen "Wildcat" bekannte Technik vor, mit der sich zwei oder drei Sun-Server per Direktanschluss an den Backplane zu einem High-Performance-Cluster verbinden lassen. Unter Zuhilfenahme eines speziellen Switches können bis zu acht Systeme verbunden werden. Nach Angaben von Steve Perrenod, Director of High-Performance and Technical Computing, kostet Sun Fire Link rund fünf Prozent Aufpreis - für einen Cluster aus zusammen 20 Millionen Dollar teuren Sun-Servern also rund eine Million Dollar.

Nutzen lässt sich die neue Technik mit den drei größten Systemen des Herstellers, dem "Sun Fire 6800" (24 Wege), dem "Sun Fire 12K" (52 Wege) sowie dem "Sun Fire 15 K" (106 Wege). Mehrere Sun-Fire-Link-Systeme finden sich bereits in der aktuellen Top-500-Liste der weltweit rechenstärksten Computer, unter anderem zwei Cluster am High Performance Computing Virtual Laboratory (Kanada) und der Cambridge University (Großbritannien).

Außerdem runderneuert Sun mit Version 2.0 sein COD-Angebot (Capacity On Demand), das der Hersteller als erster überhaupt im Jahr 1999 vorgestellt hatte (HP folgte einen Tag später). Kunden erhielten damit die Möglichkeit, Server mit zusätzlichen, zunächst nicht aktiven Prozessoren zu erwerben und zunächst nur die tatsächlich genutzte Rechenpower zu bezahlen. Bei Bedarf ließen sich dann die brachliegenden CPUs freischalten - für diesen Komfort wurde allerdings ein deutlicher Preisaufschlag fällig. Das zunächst nur für die Star-Fire-15K-Maschinen verfügbare Programm wurde im Juni 2000 auf die Midrange-Systeme "Ultra Enterprise 3000" bis "6000" erweitert.

COD 2.0 enthält laut "Computerwire" ein automatisiertes Monitoring-Tool, das Sun-Ingenieuren und Inhouse-ITlern die Aufgabe abnimmt, die tatsächlich genutzte Systemleistung zu überwachen. Kunden, die zusätzliche CPUs und Speicher freischalten, zahlen dafür nur noch den beim Kauf des Systems ausgehandelten Preis und kein Premium mehr. Außerdem sind praktisch jegliche Konfigurations-Beschränkungen aufgehoben - jede CPU mit ihren zugehörigen 2 GB Arbeitsspeicher lässt sich individuell konfigurieren. Bei COD 1.0 endete die Granularität bei 4-Wege-Boards mit jeweils 8 GB.

Ab heute gibt es COD 2.0 für die Sun Fires "3800", "4800" und 6800. Für die 12.000er und 15.000er gilt das Angebot ab Januar 2003. Als Betriebssysteme werden die Solaris-Releases 8 und 9 unterstützt. (tc)