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Suchmaschinen wollen jugendgefährdende Treffer nicht mehr anzeigen

24.02.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die deutschen Internet-Suchmaschinen wollen jugendgefährdende Seiten aus ihren Trefferlisten streichen. Dazu gaben sie am Donnerstag in Berlin die Gründung einer Freiwilligen Selbstkontrolle bekannt. Die Mitglieder verpflichteten sich, die Adressen der rund 1000 Internetseiten nicht anzuzeigen, die auf dem Index der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien (BPjM) verzeichnet sind. Zu den Gründern der Initiative gehören Yahoo Deutschland, T-Online und die deutsche Google-Seite.

Laut Vereinbarung versorgen die Suchmaschinen die BPjM mit Beschwerden ihrer Nutzer, die etwa auf Kinderpornografie oder kriegsverherrlichende Internet-Seiten hinweisen. Wenn nötig, werde die BPjM diese Adressen auf ihren Index setzten. "Ein hundertprozentiger Schutz ist dadurch aber nicht gewährleistet", sagte Google-Sprecher Stefan Keuchel. Eltern müssten weiterhin darauf achten, was sich ihre Kinder im Internet ansehen.

Die Initiatoren betonten, die Selbstkontrolle gelte nur für deutsche Suchmaschinen. Über ausländische Suchangebote könnten fortgeschrittene Nutzer problematische Inhalte weiterhin finden. "Das einzige, was wir tun können, ist den Zugang zu erschweren", sagte Mike Cosse von AOL Deutschland.

Grundlage der Selbstkontrolle ist ein Verhaltenskodex. Dieser solle auch Verbraucher schützen, hieß es. Nach dem Kodex müssen Werbeanzeigen, die bei den Suchmaschinen in Auftrag gegeben werden, als solche kenntlich gemacht werden. Die Suchmaschinen organisieren sich unter dem Dach der Freiwilligen Selbstkontrolle Multimedia (FSM). Nach eigenen Angaben sieht die FSM bei Verstößen gegen den Kodex Geldstrafen von maximal 15.000 Euro vor. (dpa/tc)