Suchmaschine und BI-Tool statt Data Warehouse

01.02.2007
Der Anbieter Fast Search an Transfer verspricht mit seinem Ansatz schnellere und weniger komplexe Projekte.

Das Produkt "Adaptive Information Warehouse" von Fast ist ein Framework, das die bisherige Enterprise-Suchmaschine des Herstellers mit Portal-Technik für die Darstellung und Auswertung von Geschäftsinformationen vereint. Letztere wird auch separat unter dem Namen "Fast Radar" vermarktet und stammt ursprünglich vom im April 2006 gekauften US-Anbieter Corporate Radar. Die Kombination aus Suchtechnik und BI-Portal soll laut Fast den langwierigen und kostspieligen Aufbau eines Data Warehouse als vereinheitliche Datenbasis für Reporting und Analyse überflüssig machen. Stattdessen sollen sich unstrukturierte und strukturierte Daten aus Unternehmensanwendungen, Datenbanken oder aus dem Web unter Mithilfe von Funktionen zu Sicherung der Datenqualität (dynamische Objekt-Assoziationen, Profiling, linguistische Text-Analyseverfahren) über ein zentrales Repository indizieren lassen. Bei Abfragen greift das Radar-Portal auf dieses Metadatenverzeichnis zu, um Berichte zu generieren. Auch ließen sich über das Framework andere Tools, etwa für Data Mining integrieren.

Laut Davor Sutija, Vice President Strategic Market Development bei Fast, biete eine AIW-Lösung eine detailliertere Sicht auf die Datenbestände als normalerweise ein Data Warehouse und lasse sich in acht bis zehn Wochen aufbauen, während er für ein Data Warehouse 18 Monate und länger veranschlagt. Trotz eines Einsteigspreises von 300 000 Dollar sei man zudem günstiger als die etablierte Konkurrenz. Referenzimplementierungen oder Angaben zu den Systemanforderungen nannte der Manager nicht. Auch ist Fast mit seinem Ansatz nicht allein im Markt. So hatte etwa der Suchmaschinen-Anbieter Autonomy mit dem "Meaning Analytic Warehouse", das Datenbestände in bestehende Data-Warehouse-Systeme indizieren und transformieren hilft, um Auswertungen von Massendaten vorzunehmen.

Analysemarkt in Bewegung

Die Ankündigungen sind im Zusammenhang mit einem noch jungen Trend im BI-Markt zu sehen: Mit Hilfe von Suchtechnik sollen sich Geschäftinformationen einfacher und umfassender erfassen und auswerten lassen. Neben IBM und SAP, die seit längerem Enterprise-Search-Technik entwickeln, kombinieren reine BI-Hersteller wie Cognos, Hyperion, Business Objects und Vorreiter Information Builders eigene Suchfunktionen mit Produkten von Google ("Enterprise Search Appliance"), IBM, Fast oder Autonomy (siehe auch "BI-Hersteller öffnen sich für Google"). Die Analysten von Gartner gehen davon aus, dass eine metadatenbasierende Kombination von Suche und BI, wie sie Fast jetzt angekündigt hat, in den nächsten fünf Jahren etablieren wird. (as)