Börsenspot: Infineon

Suche nach dem Boden

08.04.2005
Von Stephan Hornung

Infineon arbeitet derzeit an verschiedenen Fronten, um die Profitabilität, die noch zu wünschen übrig lässt, steigern zu können. Anfang April wurden große Teile des Geschäftsfelds optische Netze an Exar verkauft. Dies sei nach der Trennung von wesentlichen Glasfaseraktivitäten laut Infineon ein weiterer Schritt auf dem Weg zur Fokussierung auf drahtlose Kommunikation und Breitbandzugangsnetze. Neben einer besseren operativen Aufstellung arbeitet die Gesellschaft auch an einer effizienteren Kapitalallokation. Beispielsweise soll die Lagerhaltung weniger Kapital binden. Aber auch auf der Fixkostenseite machte das Management Einsparpotenziale in Höhe von 200 Millionen Euro allein gegenüber der ursprünglichen Budgetierung für 2005 aus. All das ist auch nötig, denn Speicherchips sowie Halbleiter für die Automobil- und Industrieelektronik werden stetig billiger.

Trotz eines enttäuschenden Ausblicks Infineons für das zweite Quartal des laufenden Geschäftjahrs könnte die Aktie ihren Boden gefunden haben, falls die Politik Erfolg hat. Bilanziell stehen die Münchner mit einer Eigenkapitalquote von 55 Prozent (10,9 Milliarden Euro Bilanzsumme) auf gesunden Beinen. Und auch ein Kursbuchwert-Verhältnis von 0,92 sowie ein Umsatzmultiple von rund 0,75 lassen das Chance-Risiko-Verhältnis trotz vieler Unwägbarkeiten - beispielsweise der Dollar-Entwicklung - auf aktuellem Kursniveau neutral erscheinen. (ajf)