Subventionen fuer Holzhaemmer

19.11.1993

Wieder so eine schrecklich typische DV-Woche, aus der Sicht des Kritikasters wohlgemerkt. Dass sich kein Thema besonders aufdraengt, ist als Leitfaden fuer sich allein zu schwach. Die kleinen Peinlichkeiten aneinanderzureihen, die gleichwohl mit schoener Regelmaessigkeit passiert sind, hat indes fuer Trauerwein einen eigenen Reiz. Da waere die Tatsache zu nennen, dass das Fach "SAP- Software" an deutschen Informatikhochschulen gelehrt werden soll. Kompliment an die Herren Hopp und Plattner. Aber unter anderem auch von Sebastians Steuergeldern! Fuer die gaebe es in der Subventionierung der Holzhammer-Industrie eine bessere Verwendung. Zu dieser Nachricht passt, dass das Land Rheinland-Pfalz aeltere IBM- Mitarbeiter als Teilzeitdozenten an seinen Hochschulen beschaeftigen will. Dann koennte man als Familienminister ja auch einen Mann einsetzen, der zehnmal geschieden ist. Und was Ex- Nixdorfer wohl dazu sagen wuerden? Ein freudiges Ereignis darf in dieser Wochenaufstellung nicht fehlen: Nach einer Umfrage des Instituts fuer Demoskopie in Allensbach konnte der deutsche Unternehmer sein Image deutlich verbessern. Ob die Befragten dabei auch an den Chef von Siemens-Nixdorf gedacht haben? Mit 419 Millionen Mark blieb der SNI-Verlust heuer unter einer halben Milliarde, aber auch deutlich ueber dem letzten IBM-Ergebnis - wenigstens auf diesem Gebiet ist die deutsche DV-Industrie Spitze.