Die Plug-Kompatiblen beginnen sich zu mischen:

Storage Technology will Magnuson kaufen

08.01.1982

FRANKFURT (nw) - Mit ihrem Kaufangebot für Magnuson erhofft sich die Storage Technology Corp. (STO) einen schnellen Einstieg ins Computergeschäft. Magsuson andererseits braucht Geld, um das künftige Wachstum finanzieren zu können.

Mit finanziellen Schwierigkeiten hätten einem Branchenkenner zufolge nämlich all diejenigen DV-Hersteller zu kämpfen, die den Sprung über die 100-Millionen-Dollar-Umsatz-Marke anvisierten. Dazu wären enorme Mittel für Forschung und Entwicklung aufzubringen. Im Geschäftsjahr 1981 machte Magnuson 27,8 Millionen Dollar Umsatz und erreichte dabei einen Gewinn vor Steuern von 2,7 Millionen Dollar. Magnuson stellt IBM-kompatible Rechner her, die mit der 4300 vergleichbar sind.

Mit der beabsichtigten Übernahme will STC nach Angaben der deutschen Storage Technology GmbH, Frankfurt, ihr eigenes Computerprogramm beschleunigen. Dies stelle eine Ergänzung zu dem in den USA gestarteten Forschungsprojekt dar, bei dem bis Ende der 80er Jahre die nächste Generation von IBM-kompatiblen Größtrechnern entstehen soll. Bislang verkauft STC IBM-kompatible Peripherie-Geräte.

Seit einigen Jahren indes planen die Speicher-Hersteller, auch ins Prozessoren-Geschäft einzusteigen. Kommentar von Vize-Präsident Gordon Swartsfager: "Der Zusammenschluß wird uns sofort den Einstieg ins Computer-Geschäft bringen." Ursprünglich hatte STC erst in 1983 damit gerechnet.

Der Wert der Übernahme wird von der englischen Fachzeitung Computer Weekly mit rund 65 Millionen Dollar angegeben. Außerdem erkläre STC-Präsident Jesse Aweida den Deal damit, daß "Storage Technology in den vergangenen zwei Jahren Hauptkunde von Magnuson gewesen sei."