Probleme mit den Multiprise-3000-Rechnern

Stehen IBMs Lowend- Mainframes vor dem Aus?

25.02.2000
MÜNCHEN (CW) - Gerüchten zufolge kämpft IBM mit Problemen bei seinen Lowend-Mainframes der "Multiprise-3000"-Reihe. Angeblich haben die Armonker vorerst die Produktion gestoppt, um die Fehler in den Maschinen einzukreisen und zu beheben.

Nach Informationen des britischen Nachrichtendienstes "Computergram" kratzen die Probleme am guten Mainframe-Image der IBM. Viele Kunden seien unzufrieden, weil sie sich mit fehlerhaften Rechnern der Multiprise-Reihe herumärgern müssten. Auch die für Ende Januar erwartete Ankündigung des neuen Multiprise-3000-Rechners "H15" fiel aus.

Die Ursachen für die Probleme liegen im Dunklen. Im Oktober letzten Jahres gab es Schwierigkeiten mit den Netzadaptern der Multiprise-3000-Reihe. Experten vermuten, dass diesmal die Platten-Subsysteme die Achillesferse der Rechner sein könnten.

Insider argwöhnen, IBM könnte sich im Rahmen seiner neuesten Umstrukturierung der Server-Division von den Lowend-Mainframes trennen. Das Softwaregeschäft würden sich die Armonker jedoch nicht aus der Hand nehmen lassen, so der einhellige Tenor der Branchenexperten. Gerade hier tobt zur Zeit ein heftiger Kampf. IBM versucht mit Dumping-Angeboten, Kunden, die Amdahls "Omniflex-1000"-Maschinen einsetzen, auf ihre Softwareseite zu ziehen.

IBM dementiert diese Gerüchte. Laut Marketing-Manager Hans-Jürgen Rehm gab es zwar ein Problem in der Fertigung der Multiprise-Serie. Aber eine Einstellung der Produktion sei nie im Gespräch gewesen. Die Probleme seien auf ein fehlerhaftes DAT-Laufwerk eines OEM-Partners zurückzuführen. Aufgrund von Kundenbeschwerden habe IBM die Produktion am 2. Februar dieses Jahres angehalten, um den Fehler zu beseitigen. Rehm rechnet damit, dass die Fertigung Ende Februar oder Anfang März wieder anlaufen wird.