Distributor schreckte vor weiterem Ausbau der Partnerschaft zurück

Statt Escom-PCs bietet Hertie bald Computer von Schadt an

24.05.1996

"Gut war Hertie nicht gut genug." Mit diesem frech abgewandelten Werbe-Slogan kommentiert die Schadt Computertechnik GmbH den Beginn ihrer Partnerschaft mit der Karstadt-Tochter Hertie und das Ende der Geschäftsbeziehungen zwischen der Kaufhaus-Zentrale und dem Mitbewerber Escom.

Die Stuttgarter, die auch mit der Konzernmutter Karstadt zusammenarbeiten, wollen die Pen- tium-Maschinen ihrer "Proline"-Familie demnächst in 34 Hertie-Niederlassungen anbieten. Nach Angaben des Geschäftsführers Karl Heinz Schadt wird die Kundschaft dort "multimediale Erlebniswelten" betreten können, in denen ihr - auf jeweils einer ganzen Kaufhaus-Etage - das Zusammenwachsen von Computer, TV und CD-Player nahegebracht wird.

Bislang hatte Hertie nur an etwa einem Drittel seiner 36 Standorte vollausgerüstete PC-Abteilungen zu bieten. Bestückt wurden sie seit mehr als zwei Jahren von der Escom AG. Offenbar wollte Hertie jetzt mehr - zuviel nach dem Gusto des Escom-Managements unter Helmut Jost. Das wurde vor die Wahl gestellt, seine Verkaufspräsentation auf die restlichen Niederlassungen der Kette auszudehnen oder aber die Geschäftsbeziehungen abzubrechen.

Die Heppenheimer beurteilten das Ansinnen des Kaufhaus-Unternehmens augenscheinlich als inakzeptabel. Wie Escom-Sprecher Bernd Wirsing anführt, scheinen einige der von Hertie abgedeckten Standorte dem PC-Grossisten nicht lukrativ genug. Ohnehin sei die Rentabilität der Vertriebspartnerschaft mit der Kaufhauskette im großen und ganzen hinter den bei Escom gehegten Erwartungen zurückgeblieben.