Excel plus Datenbank-Connectivity

Startup vereint Spreadsheet und Analytics

10.11.2022
Von Redaktion Computerwoche
Auch wenn es manche ITler nicht gerne sehen: Excel bleibt das Lieblingstool der Anwender. Doch für Analytics-Aufgaben fehlen wichtige Funktionen. Hier setzt das Startup Equals an.
Das Spreadsheet von Excel lässt sich als Analytics-Frontend einsetzen und bietet dafür auch Collaboration-Funktionen.
Das Spreadsheet von Excel lässt sich als Analytics-Frontend einsetzen und bietet dafür auch Collaboration-Funktionen.
Foto: Equals

Das kalifornische Startup Equals hat soeben im Rahmen einer von Andreessen Horowitz angeführten Finanzierungsrunde 16 Millionen Dollar eingestrichen. Das Unternehmen bietet eine Lösung an, die im Grunde genauso wie Excel funktioniert. Anders als Microsofts marktführendes Spreadsheet ist Equals aber mit integrierten Verbindungen zu Unternehmensdatenbanken ausgestattet, bietet Versionierung und Collaboration-Funktionen.

Rund um Data Warehouses, Data Lakehouses und Business Intelligence ist der Markt reich gesegnet mit Tools, um strukturierte und unstrukturierte Datenbestände zu analysieren und einen Mehrwert aus Daten zu ziehen. Das Problem: Seit Jahrzehnten bevorzugen Endanwender Tabellenkalkulationen für ihre schnellen Auswertungen, Excel ist dabei meistens gesetzt. Es geht den Usern um Einfachheit - und da können die oft hochspezialisierten Werkzeuge meist nicht mithalten. Aus Sicht der Benutzer ist Excel immer noch die beste Grundlage für die Arbeit mit Daten, auch wenn das Tool inzwischen 40 Jahre alt ist und ursprünglich nicht mit Blick auf die agile Arbeitswelt und auf Analytics-Bedürfnisse entwickelt wurde.

Equals bietet Verknüpfungen zu Datenbanken

Deshalb bietet Equals ein Tool an, das exakt wie eine Tabellenkalkulation funktioniert, aber mit integrierten Verknüpfungen zu den gängigen Unternehmensdatenbanken sowie mit Funktionen für die Zusammenarbeit in agilen Teams ausgestattet ist. Das Startup setzt auf den Hauptanwendungsfall Analysen und Finanzmodellierung und kopiert diesbezüglich die Funktionen von Excel. Gleichzeitig können Benutzer direkt auf das Data Warehouse ihres Unternehmens zugreifen beziehungsweise eine Datenbank ihrer Wahl andocken. Sie können SQL-Abfragen schreiben oder einen visuellen Editor verwenden, um direkt in ihrer Tabellenkalkulation Daten zu analysieren.

Dabei werden ständig Live-Daten zur Verfügung gestellt, die ohne manuelle Eingriffe aktualisiert werden können. All das funktioniert Unternehmensangaben zufolge unter Beibehaltung der vollständigen Excel-Funktionalität. Will ein Mitarbeiter beispielsweise tagesgenaue Daten zum digitalen Nutzerverhalten aus zwei verschiedenen Quellen auswerten, kann er wie in Excel die Summenfunktion verwenden, um beide Spalten zu verbinden und in einer dritten Spalte den Gesamtwert ermitteln.

Freemium-Angebot kommt in Kürze

Mit der neuen Finanzierungsrunde, an der sich auch verschiedene andere Geldgeber beteiligt haben, will Equals sein Forschungs- und Entwicklungsteam ausbauen und seine Plattform mit einem Freemium-Angebot für die breite Masse öffnen. Der kostenpflichtige Plan kostet rund 18 Dollar pro Monat und Anwender. Derzeit wird Connectivity zu PostgresSQL, Snowflake, Google Analytics, Salesforce, Amazon Redshift und anderen geboten. Im Rahmen des Enterprise-Plans sind auch benutzerdefinierte Integrationen möglich, die sich individuell auf die Bedürfnisse von Unternehmen zuschneiden lassen. (hv)