Lambsdorff bekennt sich zur Individual-Kommunikation:

Startschuß zum Glasfasernetz

16.04.1981

BONN {gr) - Im Rahmen ihres Strukturprogrammes hat die Bundesregierung jetzt den StartschuB zum Ausbau des Breitbandnetzes der Bundespost gegeben. Noch in Hannover hatte die Informationstechnische Industrie mit Vehemenz einen Schritt in dieser Richtung gefordert.

Nach dem Beschluß der Bundesregierung wird die Bundespost beauftragt, ihr Fernmeldenetz zügig im Rahmen ihrer finanziellen Möglichkeiten auszubauen. Im Vordergrund stehe die Verbesserang der Individual-Kormmunikation. Damit belebe sich der Endgerätemarkt.

Früher als geplant werde die Post Breitbandnetze mit Hilfe der Glasfasertechnik realisieren. Die kommerzielle Nutzung des Netzes steht nach Ansicht von Wirtschaftsminister Lambsdorff im Vorrang vor der Nutzung für die Massenkommunikation.

Die Post hat nach Mitteilung der Regierung zugesagt, den privaten Markt für Endgeräte nicht zu stören. Als Zulassungsbehörde werde sie sich bemühen, Innovationen nicht im Wege zu stehen, erklärte ein Sprecher des Postministeriums. In Hannover hatte während der Messe nicht nur Siemens (CW Nr. 14, Seite 2), sondern fast alle anderen Unternehmen, deren Produktionsprogramm in diesen Sektor reicht, den zügigen Ausbau des Breitbandnetzes gefordert.

Die Bundesregierung wie auch Lambsdorff wiesen in ihrer Mitteilung zum Kabinettsbeschluß ausdrücklich darauf hin, daß die medienpolitische Entscheidung zur Nutzung von Kabelnetzen für Fernsehen und Funk trotz Ausbaubeschluß frühestens bei den Beratungen des Kabinetts im Mai fiele.