In Kanada steigen die Erfolgsaussichten für "Ausländer":

Standard-Software wird das große Geschäft

20.09.1985

TORONTO (CWN) - Gute Chancen für ausländische Anbieter zeichnen sich auf dem kanadischen Softwaremarkt ab. Gerade bei der Entwicklung von Standardpaketen können die einheimischen Unternehmen mit der schnellen Entwicklung nicht mithalten und müssen sich den Erfolgskuchen zunehmend mit Konkurrenten aus USA und Europa teilen.

Bis zum Ende dieses Jahrzehnts, so prognostiziert die kanadische Tochtergesellschaft der International Data Corp. (IDC), werden sich die Umsätze im Bereich der Standard-Software verdoppelt haben. Den Gesamtwert des kanadischen Software- und Servicemarktes im Jahre 1989 schätzen die Marktforscher auf 3,8 Milliarden Dollar (1984: 1,6 Milliarden Dollar). Standardpakete sollen 1989 hier einen Anteil von 54 Prozent erreichen (1984: 35,1 Prozent).

Eine Untersuchung des Handelsministeriums in der Hauptstadt Ottawa erbrachte zudem, daß der Großteil der in Kanada produzierten Software kundenspezifisch orientiert ist. Standardpakete fallen derzeit gegenüber der individuellen Weichware lediglich mit 10 bis 15 Prozent ins Gewicht.

Innerhalb der Software- und Service-Industrie sind den IDC-Erhebungen zufolge Anwendungstools die erfolgreichste Untergruppe. In diese Sparte fallen Sprachen der vierten Generation, Mikro-Mainframe-Links und Data Dictionaries.

Das Wachstum bei den Utilities und anderer systemnaher Software setzen die Industriebeobachter in ihren Prognosen insgesamt schwächer an. Allerdings werde die Einführung neuer Systeme, beispielsweise der 3090-Familie von IBM, dafür sorgen, daß diese Untergruppe bei den Standard-Produkten auch weiterhin den größten Part für sich verbuchen könne.