Am Ende ging es schneller als gedacht

Standard-Linux 1.0 fertig

06.07.2001
MÜNCHEN (CW) - Die Free Standards Group (FSG) hat am 1. Juli 2001 die erste offizielle Spezifikation für die Open-Source-Betriebssystem-Norm Linux Standard Base vorgelegt.

14 Monate nach ihrer Gründung meldet die Free Standards Group Vollzug: Die Spezifikation 1.0.0 für Linux Standard Base (LSB) ist verabschiedet und veröffentlicht. Damit hat dieses Konsortium aus 21 Linux-Distributionen, Software- und Systemhäusern sowie Service-Companies nach mehrfachen Verzögerungen (siehe CW 18/01, Seite 18) die größte Hürde für ein Standard-Linux überwunden.

Die LSB-Spezifikationen definieren in zwölf Kapiteln Binär-Schnittstellen für Applikationen. Ein Teil beschreibt Voraussetzungen, die alle Linux-Versionen mitbringen müssen, ein architekturspezifischer Teil bestimmt, wie sie bei speziellen Anforderungen diverser Prozessortypen auszusehen haben. Wenn Anwendungen diese Interfaces ansprechen, lassen sie sich leicht auf verschiedene Linux-Versionen für unterschiedliche Rechnerarchitekturen portieren, falls diese ebenfalls zu den LSB-Normen konform sind. Interessenten können das Dokument unter der Web-Adresse www.linuxbase.org/spec/ abrufen.

Es ist noch nicht bekannt, welche Linux-Distributionen derzeit den LSB-Spezifikationen entsprechen. Firmen wie Suse, Caldera, Turbolinux, Mandrakesoft und Red Hat haben vor Monaten begonnen, auf Basis der Vorspezifikationen ihre Systeme anzupassen. Allerdings hat die FSG eine geplante Testsuite noch nicht fertig gestellt, mit der sich die Übereinstimmung mit den Spezifikationen überprüfen und zertifizieren ließe.