Spotlight: M-Commerce auf Bayerisch

10.08.2001

Während andere noch über die Konvergenz der Medien diskutieren, ist man im Isar-Valley schon einen Schritt weiter. Nach der viel zitierten Politikstrategie "Lederhose und Laptop" haben die Bayern nun eine weitere Symbiose realisiert: Maßbier und Internet treffen sich im Biergarten. Diese weißblaue Interpretation des "Mobile Business" können Besucher der bayerischen Landeshauptstadt München bis einschließlich September live im Schickimicki-Lokal Waldwirtschaft erleben.

Auf einem auf rustikal getrimmten Brotzeitwagerl rollen Angestellte einen Notebook über die Kieswege und laden die Gäste zum kurzen Surfen im Internet oder zu virtuellen E-Mail-Grüßen ein. Mittels integrierter Web-Cam kann so dem Geschäftsfreund in Tokio bei der Tee-Zeremonie auch gleich ein visueller Eindruck des in Bayern schon heute gelebten M-Commerce übermittelt werden.

Technisch verbirgt sich hinter dem Mobile Internet ein Wireless LAN von Enterasys Networks. Das Funknetz unterstützt den Standard IEEE 802.11 und ermöglicht eine Datenübertragungsrate von bis zu 11 Mbit/s. Damit die Mitarbeiter beim benachbarten Bundesnachrichtendienst in Pullach angesichts der virtuellen Biergartengrüße nicht neugierig werden, wird der Verkehr im Funk-LAN mit einer 128-Bit-Verschlüsselung gesichert.

Potenzielle Besucher, die angesichts der Hitze im Büro bereits ihren Laptop einpacken wollen, seien aber gewarnt: Derzeit ist das Einloggen weiterer Rechner in das Funknetz nicht möglich, da es sich hier nur um eine Art Machbarkeitsstudie handelt. "Mit dem Internet-Biergarten zeigen wir, wie Internet-basierter M-Commerce in der Praxis aussehen kann", dämpft Frank Baurmann, Geschäftsführer von Enterasys Networks Deutschland, all zu hohe Erwartungen der Besucher. hi